Seidel down under
Seidel down under - Woche 29
SAIL – DIVE – SLEEP - REPEAT

So ähm ja. Irgendwie ging die Woche sooo unglaublich schnell rum. Wenn ihr des Foto vom Whitehaven Beach seht… bitte nicht böse sein, ich kann auch nichts dafür, dass es da so geil ist

Bis Mittwoch wahr ich noch in Townsville und da ging dann eigentlich schon gar nicht mehr sooo viel. Ich bin jeden Abend den Castle Hill hochgelaufen (und bin dabei gestorben, sooo anstrengend ) und hab eine super Sicht auf die Stadt und Magnetic Island gehabt. Die Stadt an sich hat mir richtig gut gefallen, aber mit knapp 100.000 Einwohnern als drittgrößte Stadt des Bundesstaates zu gelten, ist doch total lächerlich Ich mein, an australische Dimensionen („um die Ecke“ = 20 Minuten; 2 Stunden Auto/Busfahrt = nicht weit etc.) hab ich mich super gewöhnt… aber das hier halt so wenig Menschen wohnen, ist echt krass. Ich hab glaub ich schonmal erwähnt, dass Australien drei Mal so viele Kängurus hat wie Einwohner… aber trotzdem. Man muss sich das mal vorstellen: Der Bundesstaat Queensland ist laut Wikipedia fünfmal so groß wie Deutschland, dafür hat Deutschland zwanzig mal so viele Einwohner wie Queensland. HALLOOO?!


Schon bevor ich aus Townsville raus bin, hat mir meine Hostelmanagerin geraten, nicht südlicher als Airlie zu gehen, weil anscheinend ein neues Unwetter die Gegend um Bundaberg schon wieder überflutet hat. Die wurden Ende Januar heftigst überflutet und jetzt halt schon wieder… zum Glück hab ich das aus meinem Reiseplan gestrichen. Die große Frage war bzw. ist immer noch: Kommen neue Unwetter und wenn ja, WO bleib ich stecken, weil wegen den Wassermassen sämtliche Straßen gesperrt sind?

Am Mittwoch gings dann aber ohne Probleme von Townsville in das kleine Städtchen Airlie Beach, welches nur so von Touris wimmelt – alle mit einem Ziel, den Whitsunday Islands. Da es hier so viele Touris gibt, lauert an jeder Straßenecke ein Büro von irgendeiner Firma mit super günstigen Preisen fürs Raften und Segeln, bla bla halt. Abends gibt’s in den unzähligen Bars viel Livemusik, die dann auch mal durch das ganze Dörfchen hallt. Mir gfallts

Von dem Hostel hier hab ich mir ein bisschen mehr erwartet, aber mei, geht scho Als ich gleich nach meiner Ankunft meine Segeltour rückbestätigt und eingecheckt hab, wurde mir mitgeteilt, dass ich von einer „2 Tage / 1 Nacht“-Tour zu „2 Tage 2 Nächte“ upgegraded worden bin, hab ich mich zum einen waaahnsinnig gefreut, zum anderen durfte ich dann gleich eine Nacht in meinem Hostel stonieren

Dadurch, dass ich jetzt eine Nacht länger auf meiner Tour verbringen konnte, schaut die ganze Sache hier natürlich gleich ganz anders aus. Nicht nur, weil ich in dieser einen Nacht alleine anstatt mit sieben Mitmenschen geschlafen hab, sondern auch, weil ich mir ein Frühstück und ein Abendessen gespart habe. Mir wurde schon ein paar Mal gesagt, dass ich mit einer Futterration nach Airlie Beach kommen sollte, weils hier nur ein paar Supermärkte gibt, die alles überteuert anbieten – der nächste Coles oder Woolworths (billigste Supermarktkätten, sowas wie Lidl & Aldi) ist zu Fuß einfach ne dreiviertel Stunde außerhalb des Dorfes. Also hab ich mir in Townsville kräftig einen Essensvorrat angelegt, der aus Toastbrot, Aufstrich und Fertignudelpackungen bestand. Über das zusätzliche Essen auf dem Boot hab ich mich deswegen natürlich heftigst gefreut

Und das Essen auf dem Segelschiff war riiiichtig lecker. Wie auch schon beim Tauchen bestand jeder Tag aus Segeln – Schorcheln/Tauchen – Essen – Schlafen. Und wieder von vorn Die fünf Kilo, die ich (laut Waage vom Tauchdoktor) bis jetzt abgenolmmen hatte, hab ich jetzt bestimmt wieder zugenommen


Unsere Köchin beim Zwiebelnschneiden


Die Whitsunday Islands bestehen aus 74 einzelnen Inseln, die von James Cook am Pfingstsonntag (Whitsunday) entdeckt worden sind. An sich kann man diese Inselgruppe als DAS  Sinnbild von einem Inselparadies sehen, traumhafte Strände, unbewohnte Inseln etc. Allen voran der Whitehaven Beach, der mit einem Quarzgehalt von 99% zu einem der weißesten Strände der Welt zählt.

Alles schön und gut, auf den Fotos schaut das alles UNGLAUBLICH schön aus – aber was hat mir da die eine aus meinem Hostelzimmer gesagt? „Es wird ein neuer Zyklon für Donnerstag/Freitag erwartet“ -___-

Schlechtes Wetter war in Airlie Beach wirklich, aber ein Zyklon ist bis heute nicht vorbeimarschiert. Trotzdem war Panik da: Findet meine Tour überhaupt statt? Und wenn ja, wie sehr wird es regnen? Ich hab sooo sehr gehofft, dass es einigermaßen gutes Wetter sein wird, wenn wir am Whitehaven Beach sein werden – bei gutem Wetter sieht der traumhaft aus, bei bewölktem Himmel kann man das allerdings komplett vergessen. Problem: Ich hab eigentlich keine Zeit, um meine Tour zu verschieben und auf besseres Wetter zu hoffen. Da meine Segeltour auch gleichzeitig eine Tauchtour war, ging die immer nur samstags los. Hätte ich also beschlossen, ich warte auf besseres Wetter, wär ich ne Woche in Airlie Beach festgesteckt (wo man so gut wie nichts anderes außer Segeln kann) und hätte Zeit für Rockhampton und Noosa verloren. Und wer sagt denn, dass nächste Woche besseres Wetter gewesen wäre

So ging es am Samstag mit gemischten Gefühlen in die Tour. „Bitte bitte lass gutes Wetter sein.“ Fünf Minuten vor Abfahrt. Es pisst in Strömen, jeder schon voll deprimiert Aber irgendwie hat das ganze Beten und Hoffen was gebracht: Wir hatten gutes Wetter, es hätte soooo viel schlechter sein können Immer mal wieder kurze Schauer, aber die meistens abends/nachts, wenn wir uns sowieso nicht mehr sonnen konnten.

Am Whitehaven Beach selber war das Wetter relativ gemischt, aber trotzdem hab ich ein paar schöne Fotos machen können. Der Sand an diesem Strand schaut jeden Tag wegen der Gezeiten anders aus und auf den Postkarten etc. sieht das ganze schon spektakulär aus – aber irgendwie hatte der Sand bei uns keinen Bock auf Schön-Ausschauen… des war halt so ein Streifen im Wasser, punkt. Zu besseren Zeiten zieht der ein paar Linien und Kreise im Wasser, des schaut schon geil aus. Aber ich habs halt nicht live gesehen Trotzdem war es echt ein unglaubliches Erlebnis, der Sand da ist soo weich; man fühlt sich, als würde man auf Watte laufen (naja… fast ). An sich erinnert das mehr an Schnee als an Sand





Sooo weiß bin ich schon gar nicht mehr

Zu Beginn war meine Gruppe die einzigen menschlichen Wesen am Strand, wir hatten den quasi für uns allein. Erst, als wir uns langsam zurück zum Boot gemacht haben, sind die nächsten Touris eingetrudelt. Aber dann halt zu tausenden Dafür sind wir extrem früh aufgestanden – ich bin mit ein paar anderen um 4:45 Uhr aufgewacht, weil der Anker hochgezogen wurde, zwei Stunden später gings an den Strand. Für die meisten war das „Zurück an Land“-Sein auch mal wieder ganz gut, viel zu viele unterschätzen die Sache mit der Seekrankheit

Während den drei Tagen bin ich drei Mal getaucht und unzählige Male geschnorchelt. Da ich irgendwie der einzige zertifizierte Taucher war, durfte ich den aller ersten Tauchgang machen und war da nur mit meiner Tauchinstruktorin unterwegs. Schön mit Sauerstoffflasche und allen drum und dran ne Rückwärtsrolle von nem kleinen Motorboot aus ins Wasser gemacht – und alle haben zugeschaut Die Sicht war hier leider relativ blöd, weil wir immer relativ nah am Strand getaucht haben und deswegen waren viele Korallen auch schon abgestorben. Und obwohl wir da so nah am Ufer waren, haben wir richtig viel Zeug gesehen, z.B. eine Muräne und einen fast zwei Meter großen Napoleon-Lippenfisch (siehe HIER). Der war extrem cool! Meine Tauchinstruktorin hat mir hinterher erzählt, dass der früher mal ne Frau war und als der einzige männliche Lippenfisch in der Umgebung gestorben ist, hat die sich in nen Mann verwandelt Kurz gesagt: Ich bin mit einem transsexuellen Fisch geschwommen Einmal haben wir einen kleinen rosafarbenen Fisch gesehen (Smith’s Damselfish, keine Ahnung, wie der auf deutsch heißt). Der hat uns beide am Anfang nur umschwommen und plötzlich hat der angefangen, mich maschinenpistolenartig zu beißen Das war, weil er sein Revier verteidigen wollte und sich dafür auch den größten Gegnern in den Weg stellt. Soo geil

Bei meinen restlichen Tauchgängen war ich immer mit drei Mädls aus England und der Tauchinstruktorin unterwegs. Die wollten unbedingt nen Hai sehen und als ich mich im Wasser umgedreht und das Handzeichen für Hai gegeben hab, ist denen fast das Atemgerät aus dem Mund gefallen, weil die so aufgeregt waren Irgendwie klingt das jetzt total spannend, „Ich hab nen Hai gesehen!!“, aber der ist halt da auf dem Boden rumgeflackt und hat gechillt und hat sich erst bewegt, als wir im zu nahe gekommen sind. Kurz drauf haben wir beim Schnorcheln dann noch eine Schildkröte gefunden

Mein absolutes Highlight war gegen Abend beim Schnorcheln, als wir mit dem Motorboot zum Schnorchelplatz gefahren sind, haben wir Delfine gesehen. Unser Kapitän hat versucht, denen ein bisschen den Weg abzuschneiden, damit wir ne Chance haben, mit denen Schnorcheln gehen zu können. Schon vom Boot aus waren wir denen voll nah, voll cool. Aber als wir dann ins Wasser sind, sind die Delfine dann doch abgehauen. Was aber richtig cool war: Wir konnten die Unterwasser noch dieses Quicken von den Delfinen hören!!!

Die Tour war echt noch super super schön – und bei meiner nächsten ist meine Schwester schon dabei Und jetzt geht’s dann eh richtig schnell, in eineinhalb Wochen treff ich mich schon mit Janna und geh mit der in einen Freizeitpark und zwei Wochen drauf ist meine Schwester schon da. Und dann dauerts nicht mehr lang

Liebste Grüße,
euer Michi

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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