Seidel down under
Seidel down under - Woche 24

Outback life


MOINSÄÄÄÄÄN Hier im Outback prallt die Sonne nur so runter, zum Glück hat mein Hostel hier nen (sauberen) Pool Was diese Woche sonst noch so passiert ist, lest ihr jetzt.

Am 26. Januar war in Australien Australia Day, der Tag, an dem die Weißen das erste Mal in Australien gelandet ist. Da dieser Tag auf einen Samstag gefallen ist, wurde der Feiertag am Montag nachgeholt – alle Shops waren zu, nur Tankstellen hatten auf. Da es zudem noch geregnet hat, ging in Adelaide nicht so viel (generell geht da eigentlich nicht so viel ). Zum Glück waren die Leute im Hostel cool, wir haben den ganzen Tag drinnen mit Billard spielen und mit gegenseitig Fotos zeigen verbracht. Abends haben wir noch eeewig im Zimmer geratscht und uns gegenseitig Blödsinn auf Facebook gepostet (gratis Internet im Hostel ist goethelich), das war sehr lustig.

Am Dienstag war das Wetter zum Glück wieder besser, dann bin ich noch etwas am Flussufer des Torrens entlang gelaufen. Eigentlich wollte ich mir das Cricket Stadion in Adelaide anschauen, aber das wird gerade umgebaut oder renoviert oder so. Dann hab ich kurzerhand noch die Tram in den Stadtteil Glenelg zum Strand genommen. Angeblich kommen da oft wilde Delfine vorbei, ich hab aber leider keine gesehen Der Strand war aber sehr schön, sehr groß und sauber.

Am Mittwoch hab ich dann gepackt, weils abends mit dem Greyhound Bus Richtung Coober Pedy gegangen ist. Von Sydney nach Melbourne und von Melbourne nach Adelaide bin ich mit einem Busunternehmen namens Fireflys gefahren, die Sitze da waren um einiges größer und auch bequemer als im Greyhound Bus Zum Glück hatte ich keinen neben mir sitzen, so hatte ich dann auf der elfstündigen Fahrt schon genug Platz.   

Der Sonnenuntergang an diesem Abend war echt schön, wenn die Vegetation vor dir schon komplett schwarz ist, der Himmel aber noch stark rötlich schimmert. Ich freu mich schon voll auf meine Tour zum Uluru (Ayer’s Rock), da camp ich ja draußen Irgendwann in der Nacht hat der Bus dann plötzlich voll gestoppt – ein Känguru saß auf unserer Straßenseite und hatte nicht das Bedürfnis, aus dem Weg zu hoppeln


Der Greyhound fungiert auf dieser Strecke auch als Postwagen – wir haben in so ziemlich jedem kleinen Outbackdörfchen die Post mitgenommen. Laut unserem Busfahrer braucht die Post so drei Tage, bis sie ins nächste Postzentrum ankommt. Es wäre angeblich schneller, selber mit dem Auto zu einem Briefkasten in Adelaide oder Alice Springs zufahren

In der Früh um 05:15 Uhr bin ich dann in Coober Pedy angekommen. Da hat sich dann rausgestellt, dass ich zusammen mit einer Deutschen aus Köln, die bei mir im Bus saß, im selben Hostel bin! Der Hostelbesitzer hat uns von der Haltestelle mit nem kleinen Van abgeholt und zum Hostel gefahren. Der war echt lustig, übelst schlank, nen Bart wie der Nikolaus – und mindestens hundertzwanzig Jahre alt Aber zum Glück konnte ich gleich einchecken, dann konnte ich noch ein bisschen schlafen.

In Coober Pedy kann es im Sommer über 50°C warm werden, deshalb haben die Bewohner mehrere Teile der Stadt in einen Felsen oder unter der Erde aufgebaut. Mein Zimmer war zum Beispiel 7m unter der Erde – großer Vorteil: Man braucht keine Klimaanlage, wenn man da die Treppe runtergegangen ist, hat man mit jeder Stufe gemerkt, wies kühler wurde. Ich wusste zwar schon so ungefähr, was da auf mich zukommt, aber das dann doch zu sehen… ja mei, war ja nur für eine Nacht Halt so ne Höhle mit nem Doppelbett (die Matratze war übrigens seeehr sehr schlecht), das wars. Überall ziemlich staubig und an den Wänden Bilder mit giftigen Spinnen und Schlangen, vielen Dank dafür!! Zum Glück haben wir den Notausgang nicht benutzen müssen, da wurden die Treppen nicht nochmal nachgefliest wie beim „normalen“ Treppenhaus. Und man hat gesehen, dass die Nottreppe per Hand in die Erde gebuddelt wurde Die Bunkerstimmung, die da unten herrscht, ist aber schon gewöhnungsbedürftig. Hätte sich jemand den Scherz erlaubt und wär als Geist oder Zombie verkleidet da unten rumgelaufen… alter, ich wär gestorben


Die Stadt an sich ist ziemlich langweilig. Da ne Kirche unter der Erde (die nicht mal schön war), hier ein paar sich kloppende Aboriginies (Ureinwohner Australiens). Überall verrostete Autos und vertrocknete Pflanzen, ich hab sogar ne verreckte Eidechse gefunden. Tjoo, sonst gibt’s da wirklich nichts Bekannt wurde Coober Pedy durch seine Opalmienen und angeblich kommen immer noch 80% aller Opale auf dieser Welt aus dieser einen Stadt – demnach kann man auch an jeder Straßenecke Opalschmuck kaufen.

An sich lebt Coober Pedy aber von den Touris, die in Coober Pedy einen Zwischenstopp einlegen – so wie ich. Von Adelaide nach Alice Springs braucht man ca. 20 Stunden und Coober Pedy liegt ungefähr in der Mitte der Strecke. Und für mehr als einen Zwischenstopp  W I L L  man da auch gar nicht sein  


Am Freitag morgen um dreiviertel sechs ging der Bus dann Richtung Alice Springs. Der Busfahrer hier meinte auch, dass er super lustig sei und meinte doch glatt, mein Koffer ist ihm zu schwer, den hebt er nicht hoch. Ok, dann mach ichs halt selber?

Als wir dann mal ne Klopause irgendwo im Nirgendwo gemacht haben (eine so genannte Stadt bestehend aus Tanke, Raststätte und dem Haus, in dem die Familie lebt, die die Raststätte und die Tanke betreibt), hab ich mir mal die Preise für Benzin hier im Outback angeschaut: Der Liter E10 schon ab 1,95$ Es geht aber schon schlimmer, ich hab Fotos von Leuten, die mit mir nach Australien geflogen sind, gesehen, die für weit mehr als 2$ pro Liter getankt haben bzw. mussten. Hier im Outback ists halt echt so, dass weit und breit einfach gar nicht ist. Bestes Beispiel von meinem Busfahrer: „Wir machen Mittagspause in der nächsten Stadt, die kommt… so in 150km!“ -       - Dementsprechend ist Benzin hier auch so teuer, weil einfach weit und breit keine andere Tankstelle (= Konkurrenz) ist.

In Alice Springs angekommen, mussten sich alle dann erstmal in einer Linie aufstellen, die Polizei hat mit Spürhunden sämtliches Gepäck abgesucht. Keine Ahnung, was das sollte, gefunden wurde jeden Fall nichts. Dann gings erstmal ab ins Hostel.

Ich hab schon vorher gehört, dass alle nur wegen den Uluru-Touren nach Alice Springs kommen und hier sonst eigentlich nicht viel los ist – deshalb wurde erstmal der Pool des Hostels gecheckt. Ergebnis: Positiv Deshalb wurde das komplette Wochenende gleich darin verbracht

Das Hostel hier ist schön sauber und am Wochenende gibt’s angeblich ein gratis Pancake-Frühstück, aber wenn ich da bin natürlich ausnahmsweise nicht Ich bin wieder in nem 8er-Zimmer, im Moment sind aber nur (mit mir) sechs Leute drin – fünf davon kommen aus Deutschland o.O Hauptsächlich kommen Backpacker halt wirklich nur für ihren Uluru-Tripp nach Alice Springs und alle Deutsche bei mir im Zimmer fliegen nach ihrer Tour auch nach Hause… noja, bei mir sinds noch drei Monate Ansonsten ist bei mir noch ein Holländer namens Luuk im Zimmer, der macht mit mir zusammen meine Uluru-Tour, voll cool Leider ist halt trotzdem ziemlich wenig los in Alice Springs, mal sehen, ob ich mir hier überhaupt irgendwas anschauen werde oder nur die ganze Zeit am (oder im)Pool lieg

Ich hab letztens mit Caro Wagner geskyped, Zitat: „OMG BIST DU NOCH WEIß!“ Ja sorry Vor allem ab Cairns lieg ich dann nur noch jeden Tag am Strand, das wird (hoffentlich) schon noch. Außerdem ess ich fleißig Karotten, das soll ja beim Braun werden helfen Ich hab aber so das Gefühl, dass ich hier erstmal schön rot werde, weil die Sonne so stark runter brennt. Als ich heute aus dem Pool bin, ist meine nasse Fußspur nicht mal fünf Minuten sichtbar gewesen, weil sie so schnell getrocknet ist. Abends ist es aber echt noch voll schön, wenn man sich auf die Terrasse oder den Balkon setzen kann und der Steinboden noch schön warm ist. Im Gegensatz zu Melbourne und Sydney ist hier die Sonne aber schon um halb acht weg (aber auch nur, weil das Northern Territory in ner anderen Zeitzone ist, umgerechnet stimmts ).

Generell freu ich mich schon übelst auf die nächsten zwei Wochen, die werden wohl eine der besten meiner gesamten Reise. Ich hab soooo lange hierauf gewartet… und plötzlich ists soweit!!!

32°C warme, sommerliche Grüße aus Alice ins kalte Deutscheeeland,
euer Michi 

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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