Seidel down under
Seidel down under - Woche 03
Getting the real ”aussie“ life startet!

Montag, 6:00 früh – und wer ist schon wach? Der Herr Seidel mit Schulkameradin Amelie Kraus natürlich. Wieso weshalb warum? Zwei Tage raus aus Sydney, rein in die Blue Mountains! Auf dem Weg zur Central Station wurde selbstverständlich nach Kraus’scher Art und Weise einer der zahlreichen 7-Eleven Shops aufgesucht, um sich selbst mit dem 1$ billigem Kaffee auf die Sprünge zu helfen (und was kam im Radio? P!nk mit Just Like A Pill ). Am Central angekommen, wurde gleich der nächste 7-Eleven Kaffee konsumiert.

Die zweistündige Zugfahrt Richtung Katoomba verging wie im Flug. Dort angekommen wurde erstmal unser Hostel (18$ pro Nacht) unter die Lupe genommen. Und der Unterschied zwischen 18$ in Sydney und 18$ außerhalb der Metropole war seeehr sehr schnell klar. Eine Nacht im „Luxushostel“ stand uns also bevor! Noch kurz die Wanderroute geplant und auf in die Berge. Die sind blau, weil dort fast ausschließlich Eukalyptusbäume wachsen (Koalas haben wir nicht gesehen) und von den Blättern Dämpfe aufsteigen, die die Luft blau flimmern lassen. Zwischendurch haben wir uns zwar verlaufen, aber die Präsenz von Papageien und Kakadus führte zu einem euphorischen Grinsen des männlichen Wanderpartners. Zitat Amsi: „Du musst fei nicht jeden scheiß Kakadu fotografieren!“ Öhm… doch Am späten Nachmittag hatte auch Amsi was zum Lachen – mein rechts Bein begnügte sich dazu, mit dem halben Unterschenkel in eine schlammartige Pfütze baden zu gehen. Nach über 6 Stunden wandern (bestimmt so 20km) sind wir dann irgendwann zum Sonnenuntergang bei den Wentworth Falls angekommen. Da geht ne Brücke obendrüber, wo man wenige Meter vor dem großen Absturz in 200 Metern Tiefe steht. Absolut großartig! Was wir in seeehr langer Zeit gelaufen sind, sind wir dann mit dem Zug in weniger als 15 Minuten zurück gefahren…

Tag 2 in den Blue Mountains war eine Wandertour ins Tal hinunter (910 Stufen, alle nachgezählt) und um eine kleine Berggruppe namens „The Three Sisters“ herum. So ne Geschichte von den Aboriginies, ein Vater hat seine drei Töchter zur Strafe in Berge verwandelt, ein paar Freier noch zwischendrin… bla bla, die übliche Geschichte halt. Auf jeden Fall ziemlich berühmt hier, jeder Japaner/Asiate (AUSTRALIEN HAT MEHR ASIATEN ALS AUSTRALIER!!!!!!!) zückte sofort seine Spiegelreflex. Im Tal unten haben wir dann mehrere komische Viecher der selben Spezies gesehen… Pfauenschwanz, Straußbeine und sonst wie ein Huhn. Konnte leider kein Foto machen, die Dinger waren abartig schnell unterwegs. Beim Mittagessen leistete uns dann ein ziemlich neugieriger bzw. anhänglicher Kakadu Gesellschaft. Irgendwann war uns aber klar, dass der an der Stelle öfters auf Wanderer und deren Brotzeit warten muss und gefüttert werden will Ich hatte nicht mehr so viel Lust, am Ende 910 Stufen raufzulaufen, ich bin mit der steilsten Bahn der Welt nach oben gefahren. 52°, rückwärts und eigentlich 11$ teuer für die nicht mal 2-minütige Fahrt. Zahlen sollte man am Ausgang an der oberen Station, ein freundlicher Japaner hat mich aber mit sich durch das Ausgangstor gehen lassen, 11$ gespart Gegen Abend musste ich mich dann von Amsi verabschieden - sie wollte noch einen Tag mehr in den Blue Mountains verbringen und danach direkt nach Newcastle fahren.

Die zwei Tage in den Blue Mountains waren wirklich klasse. Insgesamt hat mich der Ausflug nicht mal 50$ gekostet. Natürlich dann schon bitter, wenn man 150$ für zwei Tage mit einer geführten Tour im Bus zahlt, so wie meine anderen Leute von TravelWorks (von denen nur noch einer in Sydney ist). Irgendwie hatte ich auch das Gef
ühl, nach Hause zu kommen. Nicht nach Hause in Mering... nach Hause in Sydney.






 

 

Nach dem vielen Laufen hieß das Ziel dann: Chillen am Palm Beach. In den Bus gesetzt und eeeewig gefahren – und Palm Beach kam und kam nicht. Nach über eineinhalb Stunden Busfahrt bin ich dann am Collaroy Beach ausgestiegen und hab mich da in der Sonne gebraten

Donnerstag hieß es wieder: Session im Luna Park! Anscheinend haben sich mehr als 120 Leute beworben und 27 wurden am Donnerstag eingeladen für 3,5 Stunden Einführungsgespräch. Jeder von denen wurde sofort stutzig, als der Manager mehrmals seine Sätze mit „wenn ihr die Stelle kriegen solltet und in die nächste Runde rückt“ beendete. Waaaaaaas?! Nach 3,5 Stunden blabla kam dann „Wir lesen jetzt die vor, die weiter sind!“ Bedrückte Stimmung im Publikum. Jeder hat sich in den letzten Stunden angestrengt, nochmals hervorzustechen. Erleichterung in allen Gesichtern, als dann „WIR NEHMEN EUCH ALLE!“ kam In so ner (blöden) Willkommenszeremonie bekam jeder seine Luna Park Cap und ein Namensschild, Bankangelegenheiten wurden ausgetauscht, Steuernummer angegeben etc. „Ok, ihr fang morgen alle um 11 Uhr an!“ Whooooat? Eigentlich hieß es, wir fangen am 21. September an. Aber ok

Ich bin in der Abteilung „Rides Operator“ angestellt. Die erste Aktion in meinem neuen Berufsalltag: Checken, ob die Attraktion läuft. Erstmal ne Runde Freifahrt in ner Achterbahn und dafür noch bezahlt werden Dann gings für drei Stunden ab in eine theoretische Einweisung. Jeder freute sich danach schon auf das Bedienen der Attraktionen – doch halt: Wir haben ja gar keine Erfahrung, also steckte man uns ins Kinderland. Man widmete sich den Rest des Tages den Kinderrutschen, Spiegellabyrinth etc. und bediente das. Easy going, fast 100$ netto durchs blöd Rumsitzen bekommen

Gestern wehte dann schon ein anderer Wind: Wir wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt und wurden an den größeren Attraktionen angelernt. In meinem Fall war das der Autoscooter, die Leopardenspur (bester Arbeitsplatz überhaupt, Discomusik die ganze Zeit) und zwei weitere Attraktionen. Bei der einen steht man in einer Gondel, die sich dauernd im Kreis dreht und mit der Zeit in einem 90° Winkel aufgestellt wird. Bei der anderen wird man durch die Zentrifugalkraft gegen die Wand gedrückt und klebt sozusagen an der Wand (der Boden wird nach kurzer Zeit nach unten gefahren, sodass man nur noch durch die Zentrifugalkraft an der Wand gehalten wird). Natürlich waren überall Testfahren aufgrund von Sicherheitsüberprüfungen durch die „Neuen“ notwendig Richtig steuern dürfen wir die Attraktionen aber nicht. Wir überprüfen lediglich, ob alle Sicherungen zu sind, lassen die Leute rein etc. Der schwierigste Teil der Arbeit ist, die Attraktionen auszubalancieren, sodass das Gewicht überall gleich verteilt ist. Und dann heißts erstmal: Pause machen und warten, bis die Fahrt zu Ende ist… und dann alles wieder von vorne.

Heute (Sonntag) erlebte ich mein erstes Event im Park: Children’s Teddy Bear Hospital. Heißt: Vieeeele viele kleine Kinder im Park, die nebenbei ihre Teddys flicken lassen können. Bei der morgendlichen Ansprache des Koordinators gab der dann bekannt, dass allein 6.000 Tickets reserviert worden sind und da noch haufenweise Leute so reinkommen werden. Auf Deutsch hieß das dann so viel wie „Ich will keine Patzer“ – also steckte man uns Neuen alle ins Kinderparadies, um die Rutschen zu bedienen. Und seit heute hass ich das. Man kann den Kiddies so oft erklären, dass immer einer nach dem anderen rutschen soll und nicht alle zusammen, aber den Kindern ist das eigentlich relativ egal. Nicht nur eigentlich, sondern total. Freu ich mich auf morgen – ein ruhiger Montag

Lustiger Weise sind die meisten Attraktionen im Park in Deutschland hergestellt worden. Die Leopardenspur wurde sogar von Mack Rides hergestellt, von der bezieht der Europa Park die neuesten Entwicklungen
In meinem Hostel hängt ein Plakat, dass die Rockband Good Charlotte am 21.9. in der parkeigenen Veranstaltungshalle ein Konzert gibt. Ratet mal, wer an dem Tag Spätschicht hat

Alles in Allem könnte man mein Leben derzeit als „vollkommen erfüllt“ beschreiben. Ich habe meinen Traumjob bekommen, werde schon aufs Arbeiten nach den australischen Ferien vorbereitet, hab suuuper super Kollegen, ne gute Bezahlung (auch wenns für australische Verhältnisse wohl nur Durchschnitt ist… jeder Europäer träumt von so nem Lohn) und wenn ich den Park durch das Haupttor verlasse, steh ich direkt vor der Harbour Bridge, darunter das Opernhaus und rechts daneben die Skyline von Sydney. Dann hab ich nur noch zwei Möglichkeiten, um nach Hause zu kommen: Mit der U-Bahn erstmal über die Harbour Bridge fahren oder mit der Fähre direkt in Sydney’s Hafen

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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