Seidel down under
Seidel down under - Woche 22
Welcome to Melbourne!


Was bisher geschah: Von 22. August 6:05 Uhr bis 13. Januar 18:59 Uhr liefen meine Füße auf New-South-Wales-ischem Boden, die meiste Zeit davon auf sydneyschem Boden. Und plötzlich sitz ich im Bus, eine 12-stündige Fahrt in eine neue Stadt in einem anderem Bundesstaat steht an.

Nachdem ich meinen letzten Blog hochgeladen habe, hab ich meine sieben Sachen gepackt und bin zum Bus Terminal gelaufen – genau zur richtigen Zeit, davor hat es den ganzen Tag geregnet. Ich hab zum Glück auch einen Platz am Fenster bekommen, das hat sich beim Schlafen ziemlich nützlich erwiesen. Leider saß jemand bis 1:00 Uhr nachts neben mir, weshalb ich die erste Hälfte der Busfahrt im Sitzen schlafen musste – bzw. bis drei Uhr hab ich gar nicht geschlafen.

Plötzlich mach ich die Augen auf, Sonnenaufgang um 6:15 Uhr, im Hintergrund die Silhouette Melbournes. Die Klimaanlage im Bus war mir zu kalt eingestellt, mich frierts. Und auf einmal bin ich in Melbourne, 15° an diesem Montag morgen. Im Hostel wurde mir dann gesagt, dass ich nicht vor 13:30 Uhr einchecken kann, Schließfächer gibt’s ab 5$ für 12 Stunden. Mein Gepäck war leider für die 5$-Fächer zu groß, ich hätte welche für 7$ nehmen müssen und dann sogar zwei (Koffer + volles Backpack), weshalb ich mich einfach mit Koffer und Backpack in die Tram nach St. Kilda gesetzt habe.

Dort angekommen, hab ich mich auf den Weg zum Luna Park gemacht. Der erste Luna Park wurde auf Coney Island in New York eröffnet, der zweite in Melbourne und der dritte in Sydney. Wie auch der in Sydney gibt’s hier als Eingangstor ein großes Gesicht – ein sichtlich älteres als das in Sydney, die sollten das mal renovieren. Und ganz ehrlich, der Park in Melbourne ist Schrott und ich hätte bei so einigen Achterbahnen Angst, dass die zusammenbrechen. Bei der größten Attraktion, einer Holzachterbahn um den Park, fährt ständig ein Mitarbeiter mit, um den Zug der Achterbahn per Hand zu bremsen. Das ist nicht mehr oldschool, das ist antik!!!!!!!!


Das Eingangstor


Der Strand von St. Kilda erwies sich allerdings als ein schönes Plätzchen für ein Frühstück. Auf meinem Weg von St. Kilda zurück in die City bin ich am Albert Park vorbei gekommen, das ist die Fläche, wo die Formel  im März stattfinden wird. Allerdings konnte man da noch nichts sehen, die Aufbauarbeiten gehen erst kommende Woche los.

Nachdem ich endlich in mein Hostel einchecken konnte, gings ins Melbourne Aquarium. Mein Jahrespass für das Madame Tussauds und dem Aquarium etc. in Sydney gilt auch hier in Melbourne, deshalb musste ich keinen Eintritt zahlen. Der Höhepunkt hier war das rieeeeesige Gehege der Kaiserpinguine. Außerdem gab es eine Seepferdaufzuchtstation, riesige Rochen und (im Gegensatz zu Sydney richtig große) Haie.

Nach einem ausgiebigem 12-Stunden-Schlaf gings in das Australian centre of the moving images, ein kostenloses Museum über die Geschichte des bewegenden Bildes – also nicht nur über Film (was aber der Großteil der Ausstellung war), sondern auch über Videospiele etc. Es war echt interessant und lustig, man konnte sein eigenes Daumenkino erstellen, eine Szene aus dem Film Matrix nachfilmen etc. Ausstellungsstücke waren zwei Academy Awards (Oscars) und Filmrequisiten wie das verfluchte Aztekengold von Fluch der Karibik.


Danach ging es in die Botanischen Gärten und zum Shrine Of Remembrance, einem Erinnerungstempel der Soldaten aus dem ersten Weltkrieg. Von da aus hatte ich eine super Sicht auf Melbournes Skyline. Über das Tennis Centre ging es zurück in die Stadt, wo ich mich in die City Circle Tram gesetzt habe und einmal im Kreis um Melbourne gefahren bin. Zum Abendessen gings mit Cyndie und Hassan, zwei Mitbewohnern aus meinem Apartment in Sydney, nach St. Kilda zu Dominos Pizza, Pizzaessen am Strand

Am Mittwoch ging es dann ins Melbourne Museum und zum Royal Exhibition Building. Danach bin ich über die Gertrude Street ( ) in die Brunswick Street gelaufen, das ist eine Straße mit vielen Cafés und ordinären Klamottenläden. Die heiße Schokolade war es da aber nicht wert, für 3.60$ gabs nicht mehr als ne Espressotasse Kaba

Über Chinatown gings dann zurück in die Innenstadt. Chinatown gefällt mir hier in Melbourne besser als in Sydney, aber so Sachen wie „Shark Fin House“ (Haifischflossenhaus) sind halt… naja. Was mich sehr gewundert hat, das Hofbräuhaus steht in Chinatown o.O Die Maß HB Original kostet hier halt mal locker 22$ (das sind 17€).

Am Donnerstag gabs eine neue Hitzewelle, deshalb gings mit Cyndie und Hassan zum (überdachten und klimatisieren) Queen Victoria Market. Der ist auf mehrere Hallen aufgeteilt und man kann im Prinzip alles kaufen – meistens ist das auch billiger als in Supermärkten, z.B. 3$ für das Kilo Äpfel. Natürlich gab es viele Shops mit Souvenirs, wo sich Cyndie und Hassan bedient haben. Weiter ging es durch die Molkereiabteilung (seeeeehr viel Käse ) zur Fleisch- und Meeresfrüchteabteilung. Oktopustentakel, Seeigel, Zunge und Magen von nem Ochsen… mjam mjam Danach wollte ich zum relaxen an den Brighton Beach, was ich auch getan habe. Relaxed war das allerdings nicht so ganz, es hatte 38°, überall lästige Fliegen, der Strand war voller Algen und der Sand war so heiß, dass er mir leider die Füße weggebrannt hat Am Brighton Beach stehen 76 Strandhäuschen nebeneinander, die alle verschieden angemalt sind. Manche davon waren aber ziemlich kitschig

Während am Freitag die Hitzewelle über 45°C nach Sydney brachte, kühlte Melbourne in einem anhaltenden Regenschauer ab. Ich hatte eh nichts Großartiges geplant und hab ich einfach mal in die Stadtbibliothek gesetzt, da gibt es funktionierende Steckdosen (später dazu mehr) und freies Wlan. Außerdem war es der letzte Tag mit Cyndie und Hassan – die zwei sitzen jetzt in Perth (Western Australia) und warten auf ihren Flieger nach Thailand, anschließend kommen sie über Malaysia zurück nach Australien, um von Perth aus nach Hause zu fliegen. Den letzten Abend zusammen haben wir auf dem Federation Square verbracht und haben das Tennismatch Williams VS Sharapova angeschaut.


Melbourne vom Fluss Yarra aus

Am Samstag bin ich in die Docklands gefahren, das ist ein Stadtteil im Westen Melbournes und voller Designer- und Bürohäuser. Durch Zufall bin ich in einer neu eröffneten Einkaufsmeile vorbeigekommen, da hat mir so ein Typ nen 20$-Willkommensgutschein geschenkt Als ich später die ganzen Yachten im Hafen fotografiert hab, bin ich plötzlich erschrocken – der ganze Hafen war voll mit fetten Quallen o.O Da will ich nicht drin baden!

Den Sonntag hab ich etwas relaxed am Strand von St. Kilda verbracht – da hat ein Typ zufällig grad gratis Energydrinks von Monster verteilt… irgendwie bekomm ich in letzter Zeit alles gratis Danach hab ich dem Luna Park in Melbourne nochmal einen Besuch abgestattet, bevor es nach zurück ins Hostel zum Koffer packen gegangen ist.

Mein Hostel… nun ja. Als ich gesehen habe, dass ein 2er-Zimmer hier für ne Woche 135$ kostet, hab ich mir gleich eins reserviert. Umso näher die Abreise nach Melbourne kam, kam die Erkenntnis „irgendwo muss der Hacken für so ein billiges Doppelzimmer sein“. Als mir dann aufgefallen ist, dass mein Hostel zur Kette „Elephant Backpackers“ gehört und das in Sydney ja die reinste Katastrophe war, hatte ich ein bisschen Bammel. Aber hey… so schlimm wie in Sydney ist es ja gar nicht Klar, von den zehn Herdplatten funktionieren nur fünf, die Küche allgemein ist üüüübelst versifft und seltsamer Weise im Keller positioniert, also ohne Fenster und ohne Frischluft. Für mich gibt’s diese Woche nur Nudeln zum Essen, was anderes will ich da gar nicht kochen Die Duschen sind aber ok und mein Zweierzimmer – verglichen mit der Küche – super sauber. Das Hostel ist direkt gegenüber der Flinders Street Station, sowas wie dem Hauptbahnhof in Melbourne.


Flinders Street Station


Einziges Manko: Das Dach meines Stockwerkes ist so 4 Meter hoch, sämtliche Wände der Räume aber nur so 3 Meter. Deshalb kann jedes Zimmer alles hören, was auf dem gesamten Stockwerk abgeht. Wenn jemand im Nachbarzimmer miteinander redet, hört sich das an, als wären die direkt neben deinem Ohr. Erstaunlicher Weise ist es in der Nacht aber leise, sodass man gut einschlafen kann (das Bett ist echt super).

Melbourne an sich ist auch eine tolle Stadt, aber so super aufregend, wie man immer liest und hört, ist es dann auch wieder nicht Eine Woche ist vielleicht doch etwas lang gewesen.

Die Stadt wird nicht umsonst auch als „Gartenstadt Australiens“ bezeichnet, es gibt Grünflächen an jeder Straßenecke - was wahrscheinlich daran liegt, dass der Fluss Yarra mitten durch die City fließt. Allgemein ist man hier ganz im Australian Open-Fieber, überall sieht man die Logos dafür und am Federation Square stehen kleine Häuschen, in denen noch Resttickets verkauft werden (Semifinal: ab 250$). Der Federation Square ist sowas wie der Rathausplatz in Mering, allerdings viel viel kleiner. Es ist echt schön, da beim Sonnenuntergang die sommerliche Abendsonne zu genießen. Außerdem gibt es da jeden Tag Public Viewing für die Spiele der Australian Open.


Anders als in Sydney gibt es hier keine U-Bahnen, dafür aber Trams. Lustiger Weise machen die die selben Geräusche wie die in Augsburg Allerdings hat jede Tram ein Seil, das quer durchgeht – wenn man daran zieht, weiß der Tramfahrer, dass jemand aussteigen will Außerdem gibt es die City Circle Tram, welche kostenlos ist und im Kreis durch die City fährt. Diese Trams schauen aus wie die berühmten in San Francisco, aber die sind seeeehr alt und sehr unbequem

Liebste Sommergrüße aus Melbourne,
euer Michi

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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