Seidel down under
Seidel down under - Woche 16

Bäääääääh…

Diese Woche wars ein bisschen eklig. Von meinem Putzdienst im Apartment bis hin zu mich verfolgenden Riesenfledermäusen war alles mit dabei. Aber die Woche hatte auch ihre schöne Seiten, aber lest selbst

Am Montag bin ich etwas anders als sonst in den Tag gestartet – das Lachen eines Kookaburras hat mich aufgeweckt. Wer nicht weiß, wie das klingt, klickt einmal hier. Außerdem startete am Montag mein Putzdienst für diese Woche und da Tatsuya letzte Woche leider überhaupt nicht geputzt hat, durfte ich relativ viel putzen Ich bin zwar nicht überzeugt davon, dass ich ein super Putzer bin, aber der „Vorher-Nachher-Vergleich“ war doch eindeutig Wir haben hier leider nichts Zewa-artiges, daher musste ich etwas erfinderisch sein, wie ich die Spiegel am besten putze. Beste Lösung: Anstatt Zewa nehme man MX, das ist die (tägliche) BILD-Zeitung, die jeden Abend kostenlos in den U-Bahnstationen verteilt wird

Am Dienstag wurde ich von Cyndie aufgeweckt – „Willst du mit mir ins Westfield Center in Bondi Junction? Kana kommt auch!“ Kana ist eine Ex-Mitbewohnerin von mir aus Japan, die im Oktober ausgezogen ist, die wollte ich schon nochmal sehen. Wir sind dann zusammen in ein großes Shopping Center, wie die City Galerie, ins Viertel um Bondi. Ich wollte eigentlich nen Schlafsack und nen Adventskalender kaufen, aber alle Adventskalender waren ausverkauft und der billigste Schlafsack hat 50$ gekostet -.- Kurzerhand in nen Supermarkt und Muffins gekauft Im Supermarkt haben wir ein großes Poster von Covergirl mit Ellen DeGeneres gesehen, da sind Cyndie und ich dann ein bisschen durchgedreht Sowas nennt sich wohl wahre Fans!

Man kennt das zwar eher aus Amerika, aber auch hier in den Shopping Centern kann man Fotos mit Santa Claus machen. Da hockt einer den ganzen Tag im Nikolauskostüm rum und du kannst Fotos mit ihm und deinen Kindern machen lassen. Der Nikolaus hat den geilsten Job überhaupt zu dieser Jahreszeit, bei täglich 25°C und mehr mit nem fetten Mantel dazusitzen

Als wir abends zurück ins Apartment sind, haben wir aus den Bäumen kurz vor dem Apartment komische Geräusche gehört. Und natürlich, sobald ich unter einem der Bäume durchlaufe, fällt eine kastanienartige Frucht auf meinen Kopf o.O Der Grund hierfür: Eine Fledermaus hat sich durch die Äste des Baumes gehangelt. Ich hab euch ja schon mal von den riesigen Fledermäusen hier erzählt, aber das war das erste Mal, dass ich eine so richtig nah gesehen hab. Und irgendwie war das nicht so geil. Einziger Gedanke: „Wenn das Viech auf mich losfliegt… frisst es mich auf?!“ Ohne Scheiß, wenn du nichtsahnend nach oben schaust und dir zwei riesige Augen entgegenstarren… dann kommt da noch der affenähnliche Kopf und die rieeeeeeeeesigen Flügel dazu… WUAAAAH Anscheinend haben sich die Viecher aber in diesem Baum jetzt eingenistet, ich hör die in der Nacht ständig und ich hab bestimmt dreimal welche bei Sonnenuntergang vor einem unserer Fenster im Apartment gesehen. Spannweite von bis zu 1,70 Metern, yeaaah


Am Mittwoch hab ich einen Ruhigen gemacht und hab mich kurzerhand in den Jacuzzi geflackt. Ich nutze diesen Luxus halt bis zum Geht-nicht-mehr aus, ich zahl schließlich auch dafür Und außerdem kann ich das nur noch knapp nen Monat genießen

Am Donnerstag hab ich im Rahmen meines Putzdienstes die Lebensmittel im Kühlschrank aussortiert. Grund hierfür: Kann ich eigentlich nicht sagen, sonst holen mich meine Eltern nach Hause Wie kann ich das jetzt schön ausdrücken? Nun ja… jeder in meinem Apartment behauptet, nur ein Glas Marmelade, eine Kanne Milch und ne Portion Fleisch im Kühlschrank zu haben. Dafür ist aber immer erstaunlich wenig Platz, ergo: Jemand, der ausgezogen ist, hat sein Zeug vergessen. Darin wurde ich dann auch bestätigt – gegorene Milch und Fleisch in undefinierbarer Farbe, das abgelaufen ist, bevor ich eingezogen bin… ich bin Mitte September eingezogen Oooohja, das war lecker Dafür ist der Kühlschrank jetzt einigermaßen sauber und gewissermaßen leer!

Abends bin ich mal wieder zum Sydney Tower Eye, dem höchsten Gebäude Sydneys und hab Sydney von oben bei Nacht gesehen. Keine Ahnung, was an dem Tag abging, aber irgendwie waren da nur Asiaten droben. Und auf einen Schlag waren alle wieder weg Es war wirklich sehr schön, Sydney war ein einziges Lichtermehr!



Blick auf den Hafen und Nordsydney


Auf dem Rückweg bin ich an der Town Hall (Rathaus) vorbeigelaufen. Da wird gerade jeden Abend über nen Beamer weihnachtliche Bilder auf das Rathaus projieziert, das war das erste Mal für mich dieses Jahr, dass ich ein bisschen in Weihnachtsstimmung gekommen bin. Es ist einfach abartig komisch, fette Nikoläuse, übelst geschmückte Christbäume und überall Lametta und Weihnachtsdeko zu sehen, wenn man abends noch in T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen kann o.O Weihnachten am Strand wird wohl ziemlich lustig, Cyndie und ich haben schon beschlossen, anstatt eines Schneemannes einen Sandmann zu bauen








Freitag musste ich dann wieder arbeiten – und es ist echt die Hölle, wenn du zwei Wochen lang dauernd ausschlafen kannst, weil du nur Nachmittags-/Abendschicht hast und plötzlich das ganze Wochenende wieder „früh“ aufstehen musst. Ich will nicht an meine Eltern denken, denn die stehen im Vergleich zu mir wirklich früh für ihre Arbeit auf… ich muss frühestens um halb zehn im Park sein. Aber trotzdem, ich steh sonst immer erst Mittags auf Am Freitag wurde ich gefragt, ob ich zu Dodgems (Autoscooter) oder zu Spider (kennt man vom Volksfest unter dem Namen Breakdance) will. Mhm… ich war noch nie an beiden, mein Training an Dodgems war an meinem zweiten Arbeitstag Anfang September, mein Training an Spider Mitte Oktober. Ich hab mich dann für Spider entschieden, da wusste ich wenigstens noch so in etwa, was ich machen muss Nach meiner Schicht um 18 Uhr bin ich noch mit anderen in den Park für ein paar Freifahrten (freitags und samstags hat der Park bis 23 Uhr auf), es war der letzte Arbeitstag einer meiner Kollegin und das war ihre letzte Chance, kostenlos die Achterbahnen zu nutzen. Danach sind wir dann noch was Trinken gegangen. Hier gibt es schwedisches Radler mit Erdbeergeschmack, yummi

Am Samstag hatte ich die Vormittagsschicht und hatte um 15 Uhr Feierabend. Das ist echt blöd, weil der Tag noch nicht rum ist, du aber auch nicht mehr wirklich was unternehmen kannst. Ich hab gefragt, ob die nicht noch jemanden zusätzlich brauchen (man übernimmt dann Attraktionen, während die eigentlichen Operator in der Pause sind und dann arbeitet man noch bis halb acht), aber natürlich waren genug Leute vorhanden. An sich begann der Tag gut, ich hab gesehen, dass ich mit einer meiner Lieblingskollegen Roxy an Tango Train (Leopardenspur) geplant war. Aber dann wurde ich von einer der „Neuen“ ersetzt und ich wurde in Coney Island (Kinderland) gesteckt. Bestrafung pur für mich, da musste ich nach der Arbeit einfach in den Jacuzzi

Abends bin ich dann zum Darling Harbour, da gibt es jeden Samstagabend ein Feuerwerk und bis jetzt hab ichs nie geschafft, dass ich da hingehe. Diese Woche hab ich mir das dann fest vorgenommen – genauso wie tausende andere Leute, der komplette Hafen war voll mit Menschen. An sich war das Feuerwerk nicht wirklich lang, vielleicht fünf Minuten, aber ich hab total Lust auf Silvester bekommen


Am Sonntag gings nochmal in die Arbeit, nur hab ich dieses Mal mein Brotzeit im Apartment vergessen Dafür hab ich mich dann umso mehr auf mein Abendessen gefreut: Frittiertes Hühnchenfleisch, das mit Kräuterbutter gefüllt ist. Zwar ne Fertigpackung, aber hey, es war lecker

Ich mag meinen Job zwar sehr, aber ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden. Vor nem Monat wurden 50 neue Leute eingestellt und dementsprechend bekomm ich weniger Schichten. Aber diese 50 Leute waren schon zu viel, dauernd werden Leute schon früher nach Hause geschickt. Am Freitag hatte ich „day shift“ und sollte von 9:45-18:00 Uhr arbeiten. Um halb zwei bin ich in die 30 minütige Mittagspause und nach der Pause fragt man mich, ob ich um drei nach Hause gehen will/kann. Nein?! Inzwischen sind meine Teamleiter schon so schlau und schicken die Neuen nach Hause, weil alle „alten“ Mitarbeiter rummeckern, dass sie so wenig Schichten bekommen. Der absolute Hammer: Letzten Dienstag wurden nochmal 60 Leute eingestellt (mehr als 600 Bewerber), die am morgigen Montag ihren ersten Tag haben. Ich hab mich selbst schon schichtlos für nächste Woche gesehen, aber ich arbeite erstaunlicher Weise drei Schichten! Für nen Zweitjob für die Weihnachts-/Silvesterzeit hab ich mich schon beworben, da krieg ich aber erst morgen eine Antwort. 

Erstaunlicher Weise brauch ich einen Zweitjob eigentlich nicht, das Geld reichte bis jetzt immer, aber ich will meinen letzten Monat in Sydney nicht einfach nur rumgammeln und nichts machen. Ich hab halt auch schon (fast?) alles gesehen, recht viel mehr anschauen kann ich gar nicht mehr. Mal schauen, ob ich noch zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werde, das wär noch der Hammer

Es ist echt seltsam… ich bin schon seit mehr als 100 Tagen nicht mehr zuhause gewesen – und irgendwie fühlt sich das so an, als wär ich erst gestern von zuhause raus! Und ich komm auch erst in nem halben Jahr nach Hause… aber eins ist wohl sicher: Dieses eine halbe Jahr wird noch eines der schönsten in meinem Leben! Kommenden Donnerstag poste ich auf Twitter mein Tourposter mit meiner ersten Reiseroute, die schon bald losgeht <3

Es grüßt und vermisst euch,
euer Michael

 

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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