Seidel down under
Seidel down under - Woche 05
Let’s talk about aussie/Sydney things

Da ich diese Woche stark mit einer Grippe kämpfen musste, ab ich mein Bett in meinem Apartment voll ausgenutzt und hab mich die Woche erstmal schön auskuriert. Deshalb gibt’s nicht allzu viel Neues zu erzählen, aber dafür hab ich mal Zeit, alles loszuwerden, was ich mal loswerden wollte

Zuerst einmal mein Umzug von Woolloomooloo nach Surry Hills – ich bin fast gestorben. Am Montag bin ich in der Früh stark krank aufgewacht und musste vor dem Umzug erstmal in die Arbeit – davor noch Tabletten in einer Apotheke geholt, sonst hätt ich das wohl nicht wirklich gut ausgehalten. Abends gings dann nochmal kurz ins Hostel, um mein Gepäck zu holen. Und jaaaa, ich weiß, ich hab zu viel dabei. Ein Koffer, ein Backpack-Rucksack, ein Reiserucksack und der Coolbag aus dem Kühlschrank mit meinen Lebensmitteln – einmal durch Sydney damit bitte!
Ich war seeeehr froh, irgendwann mal völlig durchgeschwitzt in meinem Apartment anzukommen. Der Jacuzzi hat sich auch schon ziemlich auf mich gefreut bzw. ich mich auf ihn, den Luxus hab ich mir gleich noch gegönnt. Zum Glück hatte ich dann bis einschließlich Donnerstag frei und hatte genug Zeit, wieder gesund zu werden. 24 Tabletten nach 4 Tagen später sah das dann auch schon wieder ganz gut aus, nur ist meine Stimme noch nicht wirklich wieder da. Auf jeden Fall konnte ich Freitag guten Gewissens zur Nachtschicht antanzen. Die Rockband Good Charlotte hat zur gleichen Zeit im Big Top im Luna Park ein Konzert gegeben – gesehen hab ich sie leider nicht. Dafür hat Rita Ora am Samstag mal vorbeigeschaut Vor zwei Wochen hab ich sie noch bei den MTV Video Music Awards in Los Angeles gesehen und plötzlich stand Frau Ora dann neben mir! Ehrlich gesagt hätte ich nichts dagegen, wenn P!nk auch mal mit ihrer Tochter vorbeikommt, wenn sie in Sydney ist Samstagabend gab es dann noch eine kleine Panne im Spiegellabyrinth: Zur Zeit wurde das in ein kleines Gruselkabinett umgewandelt – Lichter aus und ein paar Kollegen in gruseligen Kostümen reingestellt. Eine Oma hat aus lauter Schreck das Gesicht einer Kollegin blutig geschlagen…

Spannenderes ist die Woche krankheitsbedingt nicht passiert. Ich hab meinen ersten Lohn bekommen und hab sofort das letzte fehlende Puzzleteil meiner Australienrundreise gebucht: Ein Flug von Alice Springs nach Cairns Anfang Februar. Ich hatte die Wahl zwischen drei Tagen Busfahrt durch die Wüste – und bei Wüste mein ich auch Wüste, keine Zivilisation weit und breit – oder einem Flug. Hab dann ein Angebot gefunden und den Flug genommen

Dadurch, dass ich sonst nichts zu erzählen hab, hab ich jetzt genug Platz für allgemeine Sachen.

Ich erinner mich noch zu gut und zu gerne an Chrissis „UND BITTE STIRB DA UNTEN NICHT!“-Anfälle, die ich in Deutschland noch mit „Tu ich schon nicht“ beantwortet hab. Ööööhm… ja. Also irgendwann tötet mich der Linksverkehr glaub ich doch noch. Inzwischen hab ich schon raus, in welche Richtung ich zu erst schauen muss, wenn ich die Straße überqueren will, aber ab und zu vergess ich das gewohnheitsmäßig doch noch. Die Fußgängerampeln find ich hier nicht so cool: Die schalten für ca. 10 Sekunden auf Grün und fangen dann an, rot zu Blinken. Blinkendes Rot bedeutet so viel wie „Jeden Moment schaltet die Ampel für die Autos auf Grün, Fußgänger, beeilt euch!“ Und genau in dem Moment, in dem die Fußgängerampel aufhört zu Blinken, schaltet die Autoampel von rot sofort auf grün.  Ist dann halt blöd, wenn du in dem Moment noch auf der Straße stehst. Was ich aber inzwischen gemerkt hab: Obwohl hier Linksverkehr herrscht, gilt trotzdem „Rechts vor Links“.

Busfahren mag ich hier auch nicht so gern, weil ich nie weiß, welcher Bus jetzt dahin fährt, wo ich hin will – in Sydney gibt’s nämlich nicht nur zwei oder drei Buslinien, sondern x-Milliarden. Was ich aber weiß: Der Bus, der in der Anzeige „Star City“ hat, ist generell der Falsche – egal wo ich hin will. Außerdem gilt in den Bussen "Pre Pay" - Fahrkarten muss man sich vorher in diversen Läden kaufen, die Busse verkaufen nur von 19:00-7:00 Uhr Fahrkarten. In der CBD von Sydney muss man zudem seine Hand heben, wenn man in den anfahrenden Bus einsteigen möchte, sonst fährt der weiter. Busse halten hier prinzipiell nur, wenn Leute ein Signal geben oder aussteigen wollen.

Einkaufen find ich hier ziemlich lustig – in jedem Supermarkt gibt’s die normalen Kassen, die man aus Deutschland kennt und Automaten, an denen man sich selbst abkassieren kann. Man scannt zuerst seinen Einkauf selber ein und zahlt dann. Irgendwie lässt man sich da dann mehr Zeit, aber es ist ne super Möglichkeit, sein Kleingeld loszuwerden. Das 50ct-Stück ist hier das größte, die 2$- und die 5ct-Münze die kleinsten. Obwohl hier Produkte zum Beispiel 2,99$ kosten, gibt es keine 1ct- und 2ct-Münzen. Der Betrag, den man zahlen muss, wird immer auf XX,X5 bzw. XX,X0 auf- bzw. abgerundet.

Burger King gibt’s hier nicht, die Marke heißt hier Hungry Jacks. Der Cheeseburger, der bei McDonalds in Deutschland 1€ kostet, kostet beim australischen McDonalds 2,45$. Dafür gibt’s hier Chicken’n’Cheeseburger für 2$ UND mein Lieblingseis: Soft served cone für 0,30$. Eine Kugel Eis kostet bei den meisten Eisdielen so um die 4,50$ - da kauft man sich doch guten Gewissens das Eis bei McDonalds.

Generelle Trends in Sydney sind Burger mit Lammfleisch, Bubble Tea und Bananenbrot. Der Modetrend des Winters war Winterpulli mit Jeans und Flip Flops. Die ganz coolen Leute haben dann noch eine Sonnenbrille im Pulli stecken gehabt.

Im TV gibt’s von „Big Brother“ bis hin zu „Bauer sucht Frau“ das gleiche Programm wie in Deutschland auch – nur dass generell nach 5 Minuten Show erstmal 5 Minuten Werbung kommt. Mittags – also dann, wenn ich aufstehe – kommen die ganzen Talkshows, über meine Lieblingsshow „The Ellen DeGeneres Show“ bis hin zu „The View“ mit Whoopi Goldberg.

Top Thema in den Nachrichten hier war der Feuertornado in Alice Springs am Anfang der Woche und die Ausschreitungen bei der Demonstration im Hyde Park am Samstag vor einer Woche. Ich hab mitbekommen, dass da die Bilder um die Welt gingen. An dem Tag war ich zwar im Hyde Park (der lag auf dem Weg von der U-Bahnhaltestelle zu meinem Hostel), aber erst abends und hab nur noch die Polizisten auf ihren Pferden gesehen. Am Samstag selber hab ich von der Demo nichts mitbekommen, also dachte ich, die Polizisten reiten einen Übungsritt für den Marathon am nächsten Tag… als ich im Hostel war, hat mir ein anderer Deutscher dann erst von den Ausschreitungen erzählt.

In meinem Apartment bin ich der einzige Deutsche – ich leb zusammen mit zwei Koreanern, einer Japanerin, einem französischem Pärchen, einem Australier und einem Peruaner, wobei ich den die ganze Woche noch nie gesehen hab o.O Es fühlt sich SEHR gut an, in einem sicheren Platz zu schlafen. In meinem Hostel waren alle Türen aufgebrochen (und jeder wusste des), gestohlen hat aber eigentlich nie jemand was (außer Coolbags mit Lebensmitteln, mir aber nicht). In meinem Apartment sind alle Türen gesperrt und lassen sich nur mit nem Ring über ein elektrisches Signal öffnen. Der Aufzug lässt sich auch nur über dieses Signal bedienen – Leute ohne Schlüssel kommen zwar in den Aufzug, der Aufzug fährt aber nicht los. Außerdem erkennt der Scanner den Schlüssel und man kann nur in das Stockwerk fahren, in dem man auch wohnt. Ich wohn in Stockwerk 2, in alle anderen Stockwerke komm ich also gar nicht rein.
Auf jeden Fall bin ich SEHR zufrieden mit dem Apartment und kann mich gemütlich die nächsten drei Monate hier zurücklehnen und meine Zeit in Sydney genießen! Gerade sind hier Frühlingsferien, das heißt: Vieeel Arbeit und Luna Park ist unter der Woche auch geöffnet. Ich glaub, ich hab das schonmal gesagt, aber ich lieeeebe meinen Job <3 Was ich hier auch zum ersten Mal spüre, ist Freude auf die Arbeit. Ich wach in der Früh auf und denk mir „JAAAAA, ARBEITEEEEN!“, das hatte ich in Deutschland nie


 Die Harbour Bridge - und rechts drunter mein Arbeitsplatz
genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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