Seidel down under
Seidel down under - Woche 20

HAPPY NEW YEAR!


Ooooh ja, 2013 ist endlich da. 2012 war schon nice, 2013 wird (hoffentlich) noch besser – in einer Woche geht meine große Reise erst wirklich los und ich kanns kaum noch erwarten!

Am Montag war ja bekanntlich Silvester und im Luna Park stand dazu die Harbour Party auf dem Programm. Mehr als 400 Mitarbeiter und mehr als 8.000 Gäste, das klang schon lustig (halb so viele Gäste sind schon Horror), vor allem weil sicher viel Alkohol getrunken wird. Es ist hoffentlich selbsterklärend, dass die Party restlos ausverkauft war – sogar die „Diamond Blue Glitter VIP Passes“ für je nur 499$ waren ausverkauft. Letztere haben ihren eigenen VIP-Bereich fürs Feuerwerk bekommen… aber ob es das 500$ wert ist?! Man hat uns schon geraten, eine Stunde vor Schichtbeginn da zu sein, weil es eng in den Umkleideräumen werden wird. Tjoo, so wars auch.

Ich bin um vier in die U-Bahn, da war keine Menschenseele mehr auf der Straße, der Bereich am Opernhaus war schon längst überfüllt. Meine Mitbewohner sind um halb drei auf zu ihrem Spot, einige Kollegen haben sogar die Nacht vorher schon in einem Park gezeltet.

Jeder hat natürlich gehofft, einen guten Spot zum Arbeiten zu bekommen und ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich einen bekomm – die letzten Wochen hab ich immer an Flying Saucer oder Tango Train gearbeitet, von beiden hat man eine gute Aussicht auf die Harbour Bridge und den Hafen. Aaaaaber irgendwie hat man sich dann entschieden, mich an Spider arbeiten zu lassen – im hintersten Eck des Parks mit dem Gebäude von Coney Island im Blickfeld… ich war sehr enttäuscht

Zum Glück hatte ich super Mitarbeiter, mit dem ein oder anderem an Flying Saucer hätt ich nicht so gern ins neue Jahr feiern wollen. Außerdem wars bei uns hinten schön ruhig, während man im vorderen Bereich des Parks kaum Laufen konnte, weil einfach ÜBERALL Menschen waren. Wir hatten keine protein spills (= keiner hat gekotzt) und hatten viel Spaß mit all den vielen Betrunkenen.

Das Jahr endete wunderbarst mit einem unvergleichlichen Sonnenuntergang und ungefähr 30°, passend dazu hat ein Skywriter das Wort HOPE (Hoffnung) in den Himmel geschrieben. Um neun Uhr gabs dann das Kinderfeuerwerk, welches man von meinem Spot aus gut sehen konnte. Um viertel nach zehn gings für mich in die Pause, jeder Mitarbeiter hat wahlweise Hühnchen oder Meeresfrüchte mit Reis und Salat UND einem gratis Softgetränk bekommen. Ein Kollege, der am Riesenrad gearbeitet hat, hat erzählt, dass ihm schon 1000$ geboten worden sind, wenn er den Gast um kurz vor zwölf durchlässt und Riesenrad fahren lässt (das Ferris Wheel dreht sich pausenlos während dem Feuerwerk, jeder wollte zu der Zeit in einer Gondel sitzen).




Dann war es soweit – das große Feuerwerk begann. Im hinteren Bereich des Parks, da wo ich war, waren schon längst kaum noch Leute, ein großer Countdown unsererseits war überflüssig. Auf der anderen Seite der Harbour Bridge hat derweil Kylie Minogue das Feuerwerk gestartet. Sieben Tonnen Feuerwerk für 5,2 Millionen Euro in knapp 15 Minuten in die Luft geballert. Und DAS macht einen Krach Die Brücke ging dabei nur ab und zu hoch und leider waren das auch die spannendsten Momente. Die restlichen sieben (oder sechs?) Feuerwerke, die von Booten im Hafen aus gezündet worden sind, waren „gewöhnliches“ Feuerwerk, das kann man jeden Samstag im Darling Harbour auch sehen. Währenddessen hab ich mit nem Kollegen Whitney Houston’s I Will Always Love You geschmettert

Irgendwann hab ich mir das Walkie-Talkie geschnappt und hab meinen Chef angerufen, um ihn ein gutes Neues zu wünschen. Anhand der Stimmlage bei „go ahead“ lässt sich deuten, dass er gerade „wenn jetzt einer anruft, ist irgendwas schief gegangen“ gedacht hatte. Vielleicht hat er sich deswegen so über meine Glückwünsche gefreut Auf jeden Fall haben alle anderen Kollegen das dann nachgemacht… hatte aber nicht mehr so den Witz




”Spider to Rides One“  “Go Ahead?” “HAPPY NEW YEEEEAAAAR!” “Naaaaaw, thank you, you too guys!”


Zum Ende hin musste ich bei Tango Train, der Leopardenspur und einem meiner Lieblingsarbeitsplätze, helfen, die Türen zu schließen – um zwei sollte die letzte Fahrt an allen Attraktionen gestartet werden. Unsere Gäste fanden das aber gar nicht so toll (mag vielleicht am übermäßigen Alkohol gelegen haben), eskaliert ist die Situation aber eigentlich nicht. Lediglich zwei Trottel sind irgendwann auf dem Dach der Leopardenspur rumgehupft. Fragt mich nicht, wie die da hochgekommen sind, ich weiß selber nicht, wie man da hochkommt

Anschließend bin ich nachhause ins Apartment, wo ich noch mit Javier aufs neue Jahr angestoßen habe.

Am Dienstag hieß es dann schon wieder arbeiten, diesmal aber mit 75$ Feiertagsbonus. Ich freu mich schon auf den nächsten Zahltag, da bekomm ich zusätzlich zu meinem Gehalt 2x Feiertagsbonus

Am Mittwoch hab ich dann erstmal richtig ausgeschlafen und war eigentlich den ganzen Tag im Bett. Aufgestanden bin ich nur, um aufs Klo zu gehen und um mir mein 2L Pfefferminzeis aus dem Gefrierschrank zu holen

Am Donnerstag gings dann in die Blue Mountains. Da war ich im September schon mal, das ist eine Bergregion mit vielen Eukalyptusbäumen, die ein Öl absondert, das bläulich schimmert. Auf der zweistündigen Zugfahrt hab ich dann eine Deutsche getroffen, mit der ich mich ganz nett unterhalten hab. Irgendwann wars dann soweit – „Wo aus Deutschland bist du eigentlich her?“ „Stadtbergen, das ist bei Augsburg“ o.O Kein Kommentar.





Die ist – wie alle anderen in diesem Zug – nach Katoomba gefahren, da gibt es eine besondere Felsformation namens „Three Sisters“. Mein Ziel waren aber die Wentworth Falls, das ist ein 100m hoher Wasserfall. Da war ich zwar im September auch schon, damals hatte ich aber nicht mehr die Zeit, den Wasserfall runterzulaufen. Das habe ich dann nachgeholt und bin fast gestorben, ich bin überhaupt nicht fitt Die Sicht von unten auf den Wasserfall war dann (zum Glück) überwältigend und ab und zu hab ich einen kleinen Nieselregen abbekommen, wenn der Wind gerade günstig kam. Beim Aufstieg bin ich dann aber komplett gestorben… ich freu mich schon, wenn meine Schwester herkommt, die wird mich töten An der obersten Plattform dachte ich mir dann, ich warte noch so lange, bis Deutsche kommen und dann geht’s weiter. Tjooo, fünf Minuten später konnte ich mich dann auf den Weg machen

Wentworth Falls ist ein… Kaff ist sogar schon zu viel. Das Zentrum hat kleine Cafés, aber außerhalb davon gibt es nichts. Weit und breit nichts. Sogar in Unterbergen oder Vogelsang ist mehr los, Merching ist dagegen eine Megacity

Mit dem Zug gings für mich weiter nach Katoomba, die Three Sisters wollte ich schon nochmal sehen, bevor ich auf große Reise gehe. Es waren soooooooooo so viele Touris dort, ich fands schrecklich. Im Zug zurück hab ich zum Glück noch einen Sitzplatz gefunden… man kann das ungefähr damit vergleichen, während der Oktoberfestzeit von Augsburg nach München zu fahren. SCHRECKLICH! Aber trotzdem hatte ich einen schönen Tag.



The Three Sisters

Am Freitag stand der Jacuzzi dann auf dem Plan. Es ist echt unfassbar, dass ich nur noch einmal reingehe und dann nie wieder

Am Samstag und am Sonntag gings in die Arbeit. Ich mein, ich liebe meinen Job immer noch, aber es hat sich einiges geändert. Es sind so viele neue Leute dazugekommen, von den meisten weiß ich inzwischen wenigsten den Namen. Mit den meisten hab ich noch nie ein Wort gewechselt. Es wird langsam echt Zeit, woanders hinzugehen

Wenn ich davon eh gerade spreche – in einer Woche sitze ich schon im Bus nach Melbourne. Ich kanns kaum noch erwarten, ich freu mich schon soooo drauf, dass meine Australienreise wirklich losgeht!!! Jetzt heißt es: AUF IN DIE (vorerst) LETZTE WOCHE IN SYDNEY!!

Liebste Grüße,
euer Michi

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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