Seidel down under
Seidel down under - Woche 25

Uluru! Uluru!!! ULURU!!!!!!


Oooooh mein Gott Seeehr sehr lange hab ich drauf gewartet und jetzt wars endlich soweit: Meine sehnsüchtig erwartete Dreitagestour zum Uluru stand an!!! Das sagt euch jetzt wahrscheinlich relativ wenig, in Deutschland ist der Fels eher als Ayer’s Rock an. Irgendwann in den 80ern hat der australische Staat den Aborigines ihr Land zurückgegeben und den wichtigsten Stätten ihren alten Namen zurückgegeben. In Australien spricht keiner von Ayer’s Rock oder den Olgas, kaum einer kennt diese Bezeichnungen – auch auf Straßenschildern etc. steht Uluru oder Kata Tjuta.

Der Montag begann erstmal richtig mies – ein Koreaner bei uns im Zimmer hat mich um drei Uhr morgens mit seinem abnormalen Schnarchen aufgeweckt. Nicht nur mich, sondern alle im Zimmer (außer ihn selbst). Ich hab einmal nur gehört, wie einer meiner Zimmergenossen eine Plastikflasche nach dem Koreaner geworfen hat, der hat das aber nicht mitbekommen, weil er so tief geschlafen hat. Auch mehrere Weckversuche haben nichts gebracht, aber irgendwann hat er dann endlich aufgehört zu schnarchen.

Um fünf hieß es für mich und meinem holländischen Zimmergenossen Luuk dann raus aus den Federn. Ziemlich verschlafen gings zum gratis Frühstück in meinem Hostel – aber auch nur, um feststellen zu dürfen, dass sich eine Ameisenkolonie im Marmeladenkübel ausgebreitet hat. Dann gabs halt nur Toast mit Butter Um viertel nach sechs wurden wir vom Hostel abgeholt. Es war echt lustig, weil ca. zehn Leute aus meinem Hostel mit meiner Tour mitgekommen sind.

Zuerst sind wir zu einer Kamelfarm gefahren. Ich hab glaub ich schon mal erwähnt, dass Australien das Land mit den meisten freilebenden Kamelen überhaupt ist, die meisten davon leben in dem Bereich, wo Uluru steht. Gegen eine zusätzliche Gebühr konnte man auf einem der Kamele reiten, aber eeehm nein Danach sind wir dann weiter ins Outback gefahren. Wer da kein Bild im Kopf hat, ich beschreibs mal: Links ist Nichts. Vor dir ne zweispurige Straße. Und rechts wieder Nichts Kurz bevor wir vom Stuart Highway auf den Lasseter Highway abgebogen sind (das ist überraschender Weise die einzige Kreuzung weit und breit), meinte unser Tourguide noch, dass Adelaide „just down the road“ (am Ende der Straße) ist. Dass das Ende der Straße halt noch 1500km entfernt ist, hat sie nicht erwähnt

Es ging stundenlang durchs Outback, vorbei an der einzigen Ampel im gesamten Outback (die war natürlich rot). Mittags gab es auf unserem Campinggelände dann Mittagessen, bevors auf zum Kings Canyon ging. Da sind wir in so eineinhalb Stunden in einer Schlucht gewandert, wo unser Tourguide Jerry uns erklärt hat, wie die Aboriginis hier überleben, wie sie einen Speer bauen etc. Als wir zurück aus der Schlucht gewandert sind, sind dann zwei Kängurus an uns vorbeigehoppelt An sich war das schon schön und interessant und so, aber bei 36°C im Schatten macht das nur halb so viel Spaß.

Danach gings auf zum Pool und zum Duschen in unserer Campinganlage, bevor es Abendessen gab – Spaghetti Bolognese! Jeder sollte beim Kochen mithelfen und bevor ich abwaschen musste, bin ich Wasser tragen gegangen Dabei bin ich ein bisschen blöd an nen schmutzigen Topf gekommen, dann war meine Hose voll dreckig Also sollte es dann wohl keine Ganzkörperfotos am Uluru geben Nach dem Abendessen hab ich dann mit zwei anderen die Swags aus unserer Campinghütte geholt. Natürlich waren die auch super dreckig, wir drei hätten gar nicht duschen müssen


Der Campingplatz mit den Swags


Ein Swag ist ein Schlafsack für den Schlafsack. Man steckt da seinen Schlafsack rein und hat dann ein nettes Bett, weil im Swag sowas wie ne Matratze drin ist. Darum haben wir auch kein Zelt gebraucht, man hat einfach seinen Swag auf den Boden gelegt und konnte so Schlafen. Die meisten Mädls haben ein bisschen Panik bekommen, weil unser Tourguide meinte, dass man nicht erschrecken soll, wenn nachts plötzlich Dingos (australische Wildhunde) um einen rumlaufen, die seien harmlos. Die Nacht war super schön, wir haben direkt unter dem Sternenhimmel geschlafen. Ich erinner mich noch, als ich im August in Sydney gelandet bin, war da ein Poster im Flughafen, wo draufstand, dass man vom Outback aus die meisten Sterne am Himmel überhaupt sehen kann – und so wars auch, dass war echt krass!! Fotos konnte man davon leider leider nicht machen. Aber es war definitiv ein richtig schönes Erlebnis – auch wenn ich kaum geschlafen hab vor lauter Sternebeobachten

Am nächsten Morgen hieß es um halb fünf „GOOD MORNING GUYS, TIME TO WAKE UUUUP!“ o.O Nach dem Frühstück sind wir wieder zum Kings Canyon gefahren und sind da ganz nach oben und dann einmal außen rum gewandert. Als wir am Canyon angekommen sind, haben wir ein Schild gesehen, auf dem stand, dass die Wanderroute ab 11:00 Uhr jeden Tag gesperrt ist. Grund hierfür: Es ist sonst viel zu heiß, Leute kollabieren oder sterben sogar deshalb. Also sind wir um dreiviertel sechs morgens schon schön die zahlreichen Stufen nach oben raufgelaufen, besser konnte man den Tag gar nicht starten Oben wurden wir dann aber mit einem super schönen Sonnenaufgang belohnt.

Kings Canyon war echt super super schön, dutzende Wellensittiche sind über unsere Köpfe geflogen und wir haben sogar einen Baby-Riesenwaran gesehen!

Nach unserer Wanderung sind wir vom Canyon weiter zum Uluru-Kata Tjuta National Park gefahren. Der war natürlich wieder „just down the road“. Auf dem Weg dorthin haben wir dann sogar ne Horde wilder Kamele gesehen An unserem neuen Campinggelände gabs erstmal schön Chicken Schnitzel Burger zum Mittagessen, bevor wir auf zum Uluru sind. Da sind wir erst mal zum Kulturzentrum, um uns mit der Kultur der Aboriginies vertraut zu machen. Danach haben wir bei eigentlich recht angenehmen 40°C im Schatten den Uluru umwandert. Und alter… er Fels ist gigantisch Ich hab mich nicht umsonst so sehr drauf gefreut

So schön und beeindruckend es auch war, irgendwie war mir dann doch etwas mulmig. Der Uluru ist für die Aboriginis DER heilige Ort, wo sie ihre Zeremonien stattfinden etc. Für die muss es echt traurig sein, jeden Tag tausende von Touristen zu sehen, die ihren heiligen Fels anglotzen. Als man den Aboriginis ihr Land zurückgegeben hat, hat man auch dafür gesorgt, dass heilige Stätten vor Touris geschützt werden. Außerdem ist es sogar schon in der Umgebung mancher Stätten verboten, Fotos zu machen, da die Aboriginis glauben, dass dadurch ein spiritueller Teil des Ortes in dem Foto gefangen wird. Und wenn man da in der Umgebung ein Foto macht, muss man mindestens 2000$ Strafe zahlen – Parkranger (meistens Aborignies) stehen da überall und passen auf. Vor den 80ern gab es einen Wanderweg auf den Uluru, der ist heute noch sichtbar – aber natürlich gesperrt, da stehen mehrere Schilder davor, dass man das nicht betreten darf.

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir etwas weiter weg vom Uluru gefahren, um den Sonnenuntergang zu genießen – selbstverständlich waren wir da nicht die einzige Gruppe. So schön der Sonnenuntergang auch war, so schnell war er vorbei DAS war einer der schönsten Momente meines Lebens bis jetzt


Danach gings zurück ins Camp, australisches BBQ (grillen) stand auf dem Programm Zu Essen gabs Kängurufleisch, Kuhfleisch und Würstchen aus Kamelfleisch. Danach haben wir noch ewig geratscht und hatten noch ein paar Drinks.

Vor allem letzteres haben ein paar dann am nächsten Morgen bereut, als es schön um vier Uhr morgens hieß: „GOOD MOOOOOOOOOORNING!“ -_______- Nach dem Frühstück gings zum Uluru Sunrise Lookout, um den Sonnenaufgang am Uluru zu genießen. Da am ersten Lookout schon über 80 Reisebusse voll mit Touris auf das Ereignis gewartet hat, haben wir beschlossen, etwas weiter weg zu einem zweiten Lookout zu fahren. Da war es zwar auch schon richtig voll, aber man konnte trotzdem noch etwas sehen. Das sind so die Fotos, die man vom Uluru kennt – der Fels und die Erde noch komplett schwarz, der Himmel aber in verschiedenen Blau- und Rottönen. Es war unbeschreiblich

Danach ging es zu einer weiteren Bergformation namens Kata Tjuta. Dort sind wir auch nochmal ein bisschen gewandert, das war dann aber nicht mehr so meins – die Wanderwege waren ziemlich steinig und allgemein waren die Wege ziemlich steil.

 


Mittags sind wir dann zurück nach Alice Springs gefahren. Für unseren Tourguide lag Alice Springs „just around the corner“ (nur um die Ecke). An sich stimmte das ja auch, wie sind nur einmal abgebogen und sind sonst nur zwei gerade Straßen langgefahren. Muss ja keiner wissen, dass die gesamte Busfahrt über sechs Stunden gedauert hat

Zurück in Alice Springs hab ich wieder in meinem alten Hostel eingecheckt und bin mit drei Jungs von meiner Tour zusammen ins Zimmer gekommen. Außer uns war keiner in dem 8er-Zimmer, das war echt gut. Dann haben wir uns schnell fertig gemacht, weil wir alle zusammen noch in eine kleine Bar gegangen sind, so eine Art Abschlussfeier.

Die Gruppe war echt ein lustiger Haufen, es waren so viele tolle Leute mit dabei. Wir sind so super gut miteinander klar gekommen und obwohl wir uns nur drei Tage lang gesehen haben, vermiss ich die schon. Mal schauen, wie viele ihr Versprechen halten und dieses Jahr aufs Oktoberfest kommen

Am Donnerstag sind dann alle meine Zimmergenossen außer mir ausgezogen – dann hatte ich das Achterzimmer für mich alleine Aber irgendwie wars dann schon komisch, ganz alleine zu sein. Alle Leute, die ich die letzten drei Tage 24h pro Tag um mich rum hatte, waren weg – mit Luuk war ich ne Woche lang zusammen unterwegs!! Mhm… ce la vie, that’s life…

Den Donnerstag und den Freitag hab ich dann schön relaxed im Hostelpool verbracht, bevor ich am Samstag dann nach Cairns geflogen bin – von der Wüste ans Meer Es ist schon komisch, diesen Flug hab ich von meinem ersten Gehalt bezahlt, das war im September – und jetzt ist Februar!!

In Alice Springs war die Luft sehr trocken, hier in Cairns fühlt sichs so an, als wäre mein Schweiß und das Wasser in der Luft eins Cairns ist sehr touristisch, so stell ich mir Mallorca oder Rimini vor – eine Bar nach der nächsten und Palmen einfach überall! Meine Sachen trocknen hier draußen auch überhaupt nicht, weil die Luftfeuchtigkeit hier einfach so hoch ist. Wenn ich mich recht erinnere, dürfte sich das so anfühlen wie in der Therme in Bad Wörishofen. Und es sieht auch fast so aus, zumindest mein Hostelpool

Sooo, das wars auch schon wieder mit dieser Woche – die nächste ruft schon. Und die nächste wird einfach nur GEIL, versprochen

Liebste Grüße aus dem tropischen Cairns,
Michi

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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