Seidel down under
Seidel down under - Woche 15
Feeling the heat

Hach. Bei euch liegt Schnee – bei mir reicht ein Ventilator im Apartment leider nicht mehr aus. Ich mein, ich hab mich schon auf endlosen Sommer gefreut, aber leider hab ich den australischen Sommer unterschätzt. Nojaa, noch ist ja eigentlich nicht Sommer, erst in 20 Tagen. Und hier in Sydney ists im Vergleich zu den nördlicheren Städten noch „kühl“. Wenn ich auf meine Rundreise geh, werde ich wohl leider sterben

Den Montag habe ich schön entspannt im Jacuzzi verbracht, um mich mental auf „The Amazing Luna Park Race“ vorzubereiten.

Am Dienstag hab ich dann zeitglich zum Frühstück – wie immer wenn ich aufstehe – The Ellen DeGeneres Show im Fernsehen angeschaut. Im News Break DIE Nachricht: Meine Seminararbeit mag für Unwissende kompletter Schwachsinn gewesen sein, aber am Dienstag ist genau das am Bondi Beach passiert, was ich an der Lechstaustufe und am Weitmannsee untersucht hab: Ein massives Algenwachstum. Aus Sicherheitsgründen sollte man deshalb nicht ins Wasser gehen. Außerdem ist am Dienstag ein Kran am Broadway in Flammen aufgegangen, auseinandergebrochen und in Haus gekracht o.O

Dann gings los, The Amazing Luna Park Race. The Amazing Race ist eine Fernsehsendung, bei der Kandidaten um den Globus reisen und verschiedene Aufgaben in verschiedenen Ländern lösen müssen. Am Dienstag haben wir das nachgemacht und 70 Luna Park Mitarbeiter in 12 Teams haben Sydney unsicher gemacht. Leider war mein Team schon von Anfang an das letzte… aber hey, wie lautet das Motto von Luna Park? Just for fun! Nach jeder Aufgabe (challenge) haben wir einen Hinweis bekommen, wo wir als nächstes hin müssen. Beispiel: „Find the key at Makke’s D“ (Findet den Schlüssel am Makke’s D) – „key“ war eine Anspielung auf Circular Quay, da man „Quay“ wie „key“ auspricht. Makke’s D war eine Anspielung aufs McDonalds. Also sind wir zum Mäcces an den Circular Quay, wo vier Teammitglied je eine Aufgabe lösen musste. Gut, dass mein Team nur aus vier Leuten bestand, jeder musste einmal ran. Ich z.B. musste den rohen Inhalt eines Hühnereis trinken, mjam mjam So ging das dann immer weiter, einmal mussten wir an einem ziemlich markanten Haus an der Oxford Street (Schwulen- und Lesbenmeile Sydneys) YMCA singen und tanzen, bis wir insgesamt 2$ von Passanten bekommen haben. Nach zweieinhalb Stunden sind wir endlich am Bondi Beach angekommen, wo die letzte Challenge anstand. Leider waren die Algen schon beseitigt und das Meer wieder freigegeben worden, man konnte von der Algenplage nichts mehr sehen…

Bei unserer Arbeit benutzen wir einen Stock, um Kinder zu messen (Achterbahnen erfordern bestimmte Größen). Die letzte Aufgabe bestand darin, den kompletten Stock (130 cm) in einem Berg aus Sand einzubuddeln. Mir wurde die Aufgabe zugeteilt, Wasser in einem Kübel aus dem Meer zu holen, um den Sand zusammenzukleben. Also hab ich mich mehrmals ins kalte Wasser gestürzt und sah dementsprechend aus Und obwohl wir als letztes Team gestartet sind, sind wir nur vorletzte geworden Zum Abschluss sind wir noch ins Bondi Hotel gegangen, wo ich mir mein erstes Essen in einem australischen Restaurant gegönnt habe. Als wir dann nach Hause gegangen sind, gabs ein heftiges Gewitter. Da ich eh noch nass vom Meer war, das mir das durch-den-Regen-laufen nichts mehr ausgemacht

 


Unsere "Sandburgen"


Am Mittwoch musste ich ausnahmsweise Arbeiten. Eine Firma hat den Park gemietet und ein Charity Event gestartet für die Leute, die Spenden für Movember gesammelt haben. Alle Gäste waren verkleidet und hatten sehr viel Spaß (kann vielleicht auch am übermäßigen Alkoholgenuss gelegen haben). Mein „Costume of the night“ war der Mo-Man, ein Mann im Yeti-Kostüm KLICKT HIER für ein Video der Movemberparty im Luna Park (bei 1:40 sieht man Tiffany, ein perfektes Beispiel für meine Arbeit an der Leopardenspur  )

Nach Schichtende (23:30 Uhr) kam dann die Erkenntnis des Tages: Schon wieder Gleisbauarbeiten! Eigentlich brauch ich mit der U-Bahn nur so 15 Minuten in die Arbeit – wenn Gleisbauarbeiten sind und ich mit dem Ersatzbus fahren muss, brauch ich mindestens ne Stunde mehr. Leider sind irgendwie jeden Tag irgendwo in Sydney Gleisbauarbeiten und gefühlt alle zwei Wochen auf meiner Strecke -.-

Kurz bevor ich in die Arbeit bin, hab ich eine eMail von meiner Organisation bekommen, dass die einen Brief für mich bekommen haben. Den hab ich dann am Donnerstag abgeholt und hab mir einen gemütlichen Nachmittag in den Royal Botanic Gardens gegönnt. Ich war sooooo happy, als ich den Brief von meinen Freunden aus Mering und das Gruppenfoto dazu gesehen hab <3 Ihr seid so bescheuert Abends hab ich dann von Javier meinen wohlverdienten Kübel Eis bekommen. Seit zwei Wochen oder so malt ein geheimnisvoller Unbekannter Dinge an unsere Pinnwand, um mich zu mobben („Wir gehen gemeinsam zum Krabbenrennen!“ -> „Michael ist die Krabbe“ bzw. ein umgemalter Smiley mit dem Zusatz „Michael’s face“). Javier hat zwar nicht zugegeben, dass er das war, aber er hat mir versprochen, Eis zu kaufen, wenn ich das Foto mit dem Smiley auf Facebook hochlade. Nichts leichter als das, die Sichtbarkeit des Fotos auf nur fünf Personen reduziert – und schon bekomm ich Eis Man sollte dazu vielleicht noch erwähnen, dass hier eine Kugel Eis so um die 4,50$ kostet. EINE KUGEL! Da beschwert sich bitte nochmal einer über 80 Cent beim Dolce Angolo Dafür gibt’s hier in Australien zwei Liter Eiskübel für 6$ und einen solchen mit „Vanille & Keks“-Geschmack gabs dann für mich Da ich aber sozial bin, hab ich den Eimer Eis mit meinen Mitbewohnern geteilt
 


Javier und ich, Sonnenbrand im Gesicht, wie immer



I <3 Javier! (for the ice cream)


Wir hatten gefühlte 30° am Donnerstag und in der Nacht hat das nicht wirklich abgekühlt. Das und gewisse andere Umstände haben dazu geführt, dass ich bis 4:45 Uhr nicht einschlafen konnte. Da hab ich dann beschlossen, einfach durchzumachen und bin mit der ersten U-Bahn um fünf Uhr morgens zum Luna Park gefahren, um den Sonnenaufgang am Opernhaus und an der Harbour Bridge zu genießen. Und ganz ehrlich… ich habs nicht bereut Auf den Fotos kommt das leider nicht so gut rüber, wies wirklich war… es war… gigantisch! Über die Harbour Bridge gings dann zu Fuß zurück, zwischendrin hab ich nem Kreuzfahrtschiff bei der Einfahrt in den Hafen zugeschaut. Noch schnell in nen Supermarkt (der öffnet jeden Tag um 6 Uhr und schließt erst mitternachts) und ne Fertigmischung Pancakes gekauft. Zurück im Apartment gings dann gleich in den Swimming Pool, ein bisschen Frühsport schadet ja nie. Danach war ich dann so müde, dass ich mich ins Bett gelegt hab und prompt eingeschlafen bin. Zum Frühstück gabs dann fett Pancakes



Sonnenaufgang in Sydney


Sonnenaufgang über dem Hafen

Am Samstag gings zum Arbeiten – Maximaltemperatur des Tages: 41°C. Ganz so heiß wars dann zum Glück doch nicht, es blieb bei 36° Arbeiten im Dezember läuft unter dem Motto "4000$ in 6 Wochen", obwohl ich jetzt schon weiß, dass das in die Hose gehen wird... egal.

Heute (Sonntag) hab ich nichts Besonderes  gemacht. Es hat ein bisschen abgekühlt, der Ventilator läuft trotzdem noch.

Diese Woche war Tatsuya mit Putzen dran und ich lad vorsichtshalber mal keine Bilder hoch, meine Oma würd sich direkt ins Flugzeug setzen und mich nach Hause holen. Sagen wir einfach mal… er hat nicht geputzt - und bei 10 Leuten schaut des halt auch dementsprechend aus Wie gut, dass ich nächste Woche mit Putzen dran bin

Den wirklichen Abschuss diese Woche hat Vahid aus dem Iran hingelegt: Es gab irgendeine Diskussion, ich habs nicht ganz mitbekommen. Geendet das dann damit, dass er zu Cyndie gesagt hat: „Wir sollten das machen wie im Iran, wo Frauen nichts zu sagen haben“. Ööööhm… was?! Seitdem haben die zwei nicht mehr miteinander geredet.

So. Das wars auch schon wieder. Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Dies ist mein letzter kompletter Monat in Sydney. Mein letzter kompletter Monat Arbeit für eine lange Zeit Neugierig? Erster Hinweis kommt morgen, 12 Uhr auf Twitter

Man liest sich nächste Woche,
euer Michael

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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