Seidel down under
Seidel down under - Woche 12

Well…


Und schon wieder ist eine Woche rum, es ist echt unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt, ich bin schon fast drei Monate in Australien! Ich habe jetzt endgültig meinen Alltagsrhythmus gefunden und bin recht zufrieden mit meinem Leben hier


Da ich leider keine Schicht für den Montag bekommen hab und es auch keine Extra-Schichten gab (später dazu mehr), musste ich leider einen vierten freien Tag in dieser Woche rumbringen. Den hab ich lustiger Weise im Luna Park mit zwei Kollegen verbracht, die auch keine Schichten bekommen haben: Ditte und Martin, beide aus Dänemark. Die haben mit mir angefangen und fliegen Anfang Januar nach Cairns und machen da einen Monat Freiwilligenarbeit in nem Wildlife Park. Wir sind mittags in den Park gefahren und haben uns unsere Armbändchen für freie Fahrten und Mitarbeiterrabatt auf Parkessen/trinken geholt und sind dann alle Achterbahnen abgeklappert Dadurch, dass wir alle Operator/Attendants kannten, hats natürlich noch viel mehr Spaß gemacht! Als wir z.B. im Riesenrad waren, mussten wir da mehr als 10 Minuten sitzen bleiben, weil man uns einfach nicht rausgelassen hat Mein absolutes Highlight war kurz vor Parkschluss, als wir in einer Attraktion namens Rotor waren (da wird man durch die Zentrifugalkraft an die Wände einer Trommel gepresst, dann fährt irgendwann der Boden nach unten und man klebt an der Wand). Der Operator war der einzige Schwule in unserem Team, wir waren die einzigen in dieser letzten Fahrt des Tages. Nach der Fahrt hat der Typ Martin und mir einen Heiratsantrag gemacht, den wir aber aufgrund unseres Visas (mit dem Working Holiday Visa darf man nicht in Australien heiraten) ablehnen mussten. Fazit: Typ sehr traurig und wollte umarmt werden. Als er voller Tränen „IHR DÜRFT MICH IM JANUAR NICHT VERLASSEN!“ gebrüllt hat, hat Martin ausversehen einen Knopf am Walki Talki von dem Typen gedrückt, wodurch der ganze Park den Heulanfall mitbekommen hat. Tjoo… und mit sowas arbeite ich hier



Ditte und Martin



Kimmie mit der Arbeitsuniform


Am Dienstag gings für drei Stunden in den Schwimmbereich meines Apartmens. Innerhalb dieser drei Stunden bin ich 25 Bahnen (12 & 13 am Stück) geschwommen, zwischendrin hab ich mich im Jacuzzi entspannt


Mit voller Vorfreude gings mittags am Mittwoch auf zu einer Walbeobachtungstour. Während wir (also die Walbeobachtungsgruppe ) noch im Hafen von Sydney waren, haben wir dann schon eine Gruppe/Horde bzw. ein Rudel Delfine gesehen, voll Wahnsinn, dass die soweit reinkommen! Was mich auch seeehr gewundert hat: Wir mussten nicht mal einen Kilometer aus dem Hafen rausfahren, um die ersten zwei Wale zu sehen (Mama mit Baby). An sich ists echt mal ein Erlebnis, diese Tiere mal live zu sehen. Aaaaaber… wer jetzt denkt, dass die großartig aus dem Wasser gesprungen sind bzw. nah an unser Boot hergekommen sind… nööö. Unser Tourguid meinte, wenn die von alleine auf uns zu kommen, ist das ok, aber wir dürfen uns maximal 300 Meter an die Tiere annähern. Darum sind meine Fotos eher nicht sooo der Hit. Und allgemein gilt: Wenn deine Kamera aus ist oder du nicht hinschaust, passieren die spektakulären Sachen. Auch wenn wir zweitweise von fünf Walen und ner weiteren Herde Delfine umgeben waren – die Viecher kommen für zwei oder drei Luftzüge an die Wasseroberfläche und tauchen dann wieder für mehr als 10 Minuten ab, wo dann halt gar nichts passiert. Währenddessen tauchen die Wale irgendwo hin und kommen ganz woanders wieder an die Wasseroberfläche. Dieser „Kick“, der erste zu sein, der die auftauchenden Wale sieht… das ist schon lustig Das Boot rast dann mit Maximalgeschwindigkeit auf die Wale zu, begleitet von Atemzug 1 der Wale und einem lautem „Aaaaaaah!“ aus der Walbeobachtungsgruppe, Atemzug 2 und ein langes „Ooooooh!“ folgt. Und dann ist wieder Pause angesagt.  Dadurch, dass wir die Wale aber so schnell gefunden haben, konnten wir die sehr lange beobachten.

 

 


Fluke


Auch wenn die Wetter- und Wellenbedingungen laut unseres Tourguides moderat waren, hab ich drei seekranke Gäste an Board gesehen. Und Nummer vier war ich dann in der letzten halben Stunde (jaaa, die Tour hat mehr als drei Stunden gedauert!). Die Wellen waren teilweise bis zu zweieinhalb Meter hoch und irgendwie war das nicht so mein Ding. Ich dachte eigentlich, durch die fünf Tage Europa Park dieses Jahr dürfte mein Magen etwas härteres gewöhnt sein, aber das war irgendwie nicht so der Fall. Ich war dann schon sehr froh, als wir dann wieder zurück in den Hafen gefahren sind. Und dann DIE Meldung des Tages: Ein Wal wurde direkt unter der Harbour Bridge gesichtet!!! Wir mussten da sowieso dran vorbei fahren, gesehen haben wir den aber nicht Auf jeden Fall war diese Tour echt witzig, wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man das schon mal mitmachen. Leider gibt es von Dezember bis Mai keine Touren mehr, weil dann so ziemlich alle Wale in die Antarktis gewandert sind.

Da ich ja einen Jahrespass für die Attraktionen der Merlin Entertainment Gruppe habe, bin ich noch kurz ins Madame Tussauds und hab Fotos von der neuen E.T.-Wachsfigur gemacht Dann hab ich mir im Sydney Aquarium noch kurz die zwei neuen Dugongs angeschaut, bevor ich mich dann in den Wildlife Park begeben habe. Da hatte ich ziemlich Glück mit Rex, dem 5-Meter langem Krokodil – das war zu dem Zeitpunkt in seinem „Swimming Pool“ und direkt vor der Glasscheibe, da hab ich gute Fotos machen können. Und im Känguru-Gehege gabs Nachwuchs, ich hab ein Baby im Beutel seiner Mutter gesehen. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass mich der Kasuar (angeblich tödlichster Vogel der Welt) hasst. Der schaut mich immer so böse an, wenn ich dran vorbeilauf
 


E.T.


Salatfressender Dugong



Rex



Känguru-Baby


Am Donnerstag hab ich dann ein bisschen viel Geld ausgegeben – die letzten Touren für meine Ru
ndreise mussten schließlich noch gebucht werden (darunter z.B. eine Jeep Tour auf Fraser Island mit meiner Schwester). Teil 1 meiner Tour ist soweit schon fast fertig organisiert… allerdings dauerts noch gut zwei Monate, bis es schließlich losgeht. Aber im Dezember werde ich (hoffentlich) so viel Arbeiten, dass ich dazu keine Zeit mehr haben werde – darum lieber jetzt schon alles organisieren Und teilweise hab ich echt lustige Hostels gefunden, z.B. in Coober Pedy. Das ist eine Stadt mitten in der Wüste, aber komplett unter der Erde. Da kann man im nem Hostel für nur 7$ die Nacht übernachten… dafür wird man aber in ein 50er-Zimmer gesteckt! Irgendwie hab ich voll Lust, das auszuprobieren, das ist dann wohl so eine „Einmal und nie wieder“-Erfahrung

Freitag, Samstag und Sonntag hieß es dann wieder: Arbeiten, arbeiten, arbeiten! Freitag war ich an der Wilden Maus und habs ausnahmsweise mal nicht vermasselt Insgesamt haben wir (alle Mitarbeiter an der Maus) über 20$ an verlorenem Geld in den Wägen gefunden o.O Warum verliert man so viel Geld?

A
m Samstag  war ich an der Flying Saucer, da war ich bis jetzt einmal, so vor einem Monat ungefähr. War ziemlich lustig und obwohl es den ganzen Tag sehr sehr wolkig war und man die Sonne nicht gesehen hat, hab ich einen V-förmigen Sonnenbrand in meinem T-Shirt-Ausschnitt bekommen Das Wetter hier ist aber eh irgendwie extrem komisch, Freitag gabs nen Hagelsturm und abends war keine einzige Wolke mehr am Himmel, Samstag früh war der ganze Himmel voller Wolken, trotzdem wars brütend heiß.

Und heute am Sonntag – traumhaftes Sommerwetter. Highlight des Tages: Ich war einmal für den Einlass für Coney Island (dem Kinderparadies) zuständig, so mit Headset und allem, wie ein richtiger Türsteher, mit perfektem Blick auf die Harbour Bridge. Ich hab einfach ganz normal gearbeitet, als plötzlich die Parkmanagerin herkam und meinte, sie habe mich jetzt etwas beobachtet und ich mach wirklich einen guten Job!! Besser geht’s wohl nicht, ein solches Lob von ganz oben zu bekommen! Nach meiner Schicht bin ich mit Ditte für ein paar Free Drinks in die Parkbar gegangen, wir beide hatten noch einen Gutschein vom Halloween-Verkleiden übrig.


Wie ihr ja vielleicht wisst, lebe ich mit neun weiteren Leuten in einem Apartment. Bei neun Mitbewohnern sollte man vielleicht etwas Rücksicht auf die anderen nehmen und nicht immer sein dreckiges Geschirr einfach im Spülbecken liegen lassen. Ich hab mich zusammen mit meiner französischen „Mama“ Cyndie diese Woche etwas darüber aufgeregt (und unter Anderem auch darüber, dass ein paar meiner Mitbewohner Teller mit sich ins Zimmer nehmen und wir dadurch nur noch zwei Teller zur Verfügung haben, wobei einer seit mindestens drei Tagen dreckig im Spülbecken gelegen ist) und siehe da – jeder wäscht jetzt wieder brav sein Geschirr

Sonstige Erkenntnisse dieser Woche:
-          Die Harbour Bridge bekommt schon Leuchttafeln für Silvester
-          Wenn ein Kreuzfahrtschiff von Holland nach Amerika fährt, macht es einen Zwischenstopp in Sydney (die haben sich wohl ein bisschen verfahren!)
-          Die Seemöwen aus dem Film „Findet Nemo“ sind zu 100% von australischen Seemöwen inspiriert, so aggressiv die hier nach etwas zum Fressen suchen
-          Spinnen und Käfer sind mindestens doppelt so groß wie in Deutschland

Sooo, das wars auch schon wieder mit dieser Woche, mehr fällt mir gerade nicht ein. Man hört/liest sich, sehen wird bei den meisten wohl etwas schwer

Liebste Frühlings-/Sommergrüße nach Deutschland,
euer Michael

genieß deine Zeit in Australien, aber komm bald wieder, wir vermissen dich! <3 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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